Wegen steigender Corona-Zahlen Besuchsverbot in Krankenhäusern in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Ab Freitag können Angehörige nicht mehr zu Patienten in den vier Krankenhäusern. Nur noch Kinder und Schwerstkranke dürfen dann besucht werden. Die Regel gilt aber nicht für die städtischen Altenheime.

 Das städtische Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt verkündete am Mittwoch den ab Freitag geltenden Besucherstopp.

Das städtische Elisabeth-Krankenhaus in Rheydt verkündete am Mittwoch den ab Freitag geltenden Besucherstopp.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Angehörige von Patienten in Mönchengladbacher Akutkrankenhäusern werden ab dem kommenden Freitag keine Krankenbesuche mehr machen können. Grund ist ein Besucherstopp wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen in Mönchengladbach. Die Stadt bestätigte am Mittwoch entsprechende Meldungen des städtischen Elisabeth-Krankenhauses und der Kliniken Maria Hilf im Internet. Bereits im März zur ersten Hochphase der Pandemie in Mönchengladbach hatte es einen Besucherstopp gegeben. Im Sommer war dieser wieder gelockert worden. Am Dienstag verständigten sich die Krankenhäuser erneut auf dieses gemeinsame Vorgehen. „Die Besuchsregelung ist nötig, um die Verbreitung des Covid-Virus einzudämmen“, teilte das „Eli“ auf seiner Webseite mit. Es gibt aber auch einige Ausnahmen. Das müssen Patienten und deren Angehörige jetzt wissen.

Ab wann gilt der Besucherstopp? Ab Freitag, 23. Oktober. Das bedeutet, dass am Donnerstag Patienten noch besucht werden können, obwohl die Stadt seit Mittwochnachmittag mit einem Inzidenzwert von 59 Corona-Risikogebiet ist. Das Verbot gilt bis auf Weiteres, ist also erstmal unbefristet. „Das ist bedauerlich, aber es handelt sich um eine unerlässliche Sicherheitsmaßnahme“, sagt Christina Jacke, Sprecherin der St.-Augustinus-Gruppe, die das Krankenhaus Neuwerk betreibt.

Gibt es denn Ausnahmen? Ja, und zwar in praktisch allen Kliniken sind Besuche aus ethischen Gründen auch weiter möglich. Das gelte nach Angaben der Stadt etwa bei Kindern und Schwerstkranken. „Auch in diesen Fällen darf pro Patient nur ein festgelegter Angehöriger ins Krankenhaus, und das auch nur, wenn er symptomfrei ist. Die Besuchsregelung ist nötig, um die Verbreitung des Virus einzudämmen“, so die Stadt. Konkret bedeutet das etwa für das städtische Elisabeth-Krankenhaus: Das Haupthaus, die Geriatrie und die Tagesklinik sind für Besucher tabu, in der Kinderklinik darf aber eine Begleitperson mit. In der Geburtsklinik sind ebenfalls Begleitpersonen erlaubt, sagt „Eli“-Sprecher Tobias Mahnke. Auch auf der Intensivstation ITS gilt die Ausnahmeregelung.

Im Bethesda-Krankenhaus der Johanniter werde mit entsprechenden Besuchen bei Kindern etwa in der Mund-, Kiefer-  und Gesichtschirurgie gerechnet. „Die Hygienekonzepte funktionieren gut, das ist jetzt eine andere Situation als im Frühjahr“, sagt Rita Tönjann, Direktorin des Bethesda-Krankenhauses. Dennoch sei es besser, jedes Risiko zu minimieren. Auch im Krankenhaus Neuwerk ist nach Angaben von Sprecherin Christina Jacke die Geburtshilfe und die Kinderklinik vom Verbot ausgenommen.

Was ist mit aufschiebbaren Operationen und Behandlungen? Die sollen ganz normal stattfinden. „Es werden bisher keine Behandlungen und Operationen aufgeschoben“, sagt „Eli“-Sprecher Mahnke. Dafür gebe es genug freie Kapazitäten. So ähnlich ist es auch in den anderen Häusern. Die Notfallaufnahmen sind bisher ebenfalls weiter in Betrieb.

Was ist mit den Altenheimen? Die Sozial-Holding, die die städtischen Altenheime betreibt, spricht sich ausdrücklich gegen ein neuerliches Besuchsverbot in ihren Einrichtungen aus. „Wir werden die Heime nicht wieder schließen, es wird keine neuen Besuchsverbote geben“, sagt Geschäftsführer Helmut Wallrafen. Er ruft Angehörige, die die Bewohner besuchen wollen, zu Respekt für die Schutzmaßnahmen auf, die nun auch womöglich erneut verschärft würden. Bei 95 Prozent der Besucher sei dies auch kein Problem. Damit bleibt es bei der bisherigen Regelung: Die Besuchszeit beträgt sechs Stunden am Tag, aber Besuche müssen vorher telefonisch angemeldet werden.

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Foto: Holger Hintzen

Auch die Caritas will ihre Pflegeheime weiter für Besucher geöffnet lassen. „Wir wollen die Bewohner schützen, aber auch verhindern, dass sie vereinsamen“, sagt Caritas Sprecher Georg Maria Balsen. Es werde ein Screening der Besucher geben und bei Auffälligkeiten in Kürze auch der vom Land verordnete Schnelltest eingesetzt. „Wir sind fieberhaft dabei, das umzusetzen“, sagt Balsen.

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