Kommentar zum Wohnungsbau in Mönchengladbach Diese Wohnungen werden fehlen

Meinung | Mönchengladbach · Investoren haben wegen der Corona-Krise Wohnungsbau-Projekte in Mönchengladbach auf Eis gelegt. Diese Entscheidung wird auch Folgen für den freien Wohnungsmarkt haben.

 Bauarbeiter auf einer Baustelle (Symbolfoto).

Bauarbeiter auf einer Baustelle (Symbolfoto).

Foto: dpa/Cindy Riechau

Wer wohnen will, der muss sich seine Bleibe erstmal leisten können. Das ist keine neue Erkenntnis, denn gerade Menschen mit wenig Einkommen mussten in den vergangenen Jahren einen immer größer werdenden Teil ihres Budgets für die Unterkunft ausgeben. Stadt und Politik haben darauf reagiert und den sozialen Wohnungsbau nicht nur angekurbelt, sondern auch eine Strategie mit Qualitätskriterien für die Vergabe der Fördermittel aufgestellt. Die ist nun nicht hinfällig, aber es ist schon ein Schlag ins Kontor, wenn ein wesentlicher Teil des sozialen Wohnungsbaus von den Investoren wegen der Corona-Krise auf Eis gelegt wird. Diese günstigen Wohnungen werden in ein paar Jahren in der Stadt fehlen, was auch Folgen für den freien Wohnungsmarkt haben wird: Je größer die Nachfrage und je geringer das Angebot, umso höher die aufgerufenen Mieten. Die sind von 2012 bis 2019 schon um 23 Prozent gestiegen. Den sozialen Wohnungsbau zu fördern und dafür die städtischen Wohnungsbauunternehmen zu stärken trotz des löchrigen Corona-Haushalts – vor dieser komplizierten Aufgabe steht die Ampel-Kooperation im Stadtrat.