Kolumne Mensch Gladbach Der Mangel gehört zum Alltag dazu

Meinung | Mönchengladbach · Keine Busfahrer, keine Zugführer, leere Supermarktregale, Gas-Knappheit, zu wenige Erzieher – seit zwei Jahren gewöhnen wir uns in Mönchengladbach an das Fehlen gewisser Dinge. Doch langsam wird es ernst.

 Auch in den Supermärkten haben wir uns an leere Regale bei betimmten Warengruppen gewöhnen müssen.

Auch in den Supermärkten haben wir uns an leere Regale bei betimmten Warengruppen gewöhnen müssen.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Es ist zweieinhalb Jahre her, da wähnte man sich in der Normalität. Heute weiß man, es war ein Zustand nah am Schlaraffenland, wo Milch und Honig fließen, was man heute auch als Verschwendung bezeichnen kann. Dann begann die Pandemie, die Menschen rafften sämtliches Klopapier und Nudeln aus den Läden, und zum ersten Mal wurde Mangel sichtbar. Wie schräg, dachte ich damals beim Anblick leerer Regale. Heute sehe ich das anders. Der Mangel an Dingen gehört zum Alltag, zumindest aber die Erkenntnis, dass uns die Selbstverständlichkeit des Überflusses abhanden gekommen ist. Solange es dabei nicht um Notlagen geht (Klopapier!), kann das ganz erholsam sein. Die permanente Verfügbarkeit von allem ist Luxus.