Kolumne Mensch Gladbach Schöne neue Stadt

Mönchengladbach · Das Mönchengladbach von heute wird es in einigen Jahren nicht mehr geben: Die Stadt wird sich an vielen Stellen verändern. Meist zum Besseren. Doch einen wunden Punkt gibt es – den Verkehr.

 Eine Skizze der künftigen Maria-Hilf-Terrassen.

Eine Skizze der künftigen Maria-Hilf-Terrassen.

Foto: Stadt Mönchengladbach

Es tut sich was in Mönchengladbach. Dass so viel gleichzeitig passiert, mag am Wahljahr liegen. Aber ist es nicht spannend, sich vorzustellen, wie es demnächst aussehen wird? Denn eines ist klar: Schon in wenigen Jahren wird die Stadt an markanten Stellen nicht mehr so sein, wie sie heute ist. Mönchengladbach braucht die Aufwertung.

Die Altstadt: Auf dem früheren Areal des Krankenhauses Maria Hilf sind jetzt die Abrissbagger angerückt. Es ist ein besonderes Grundstück. Im Entrée bleibt der denkmalgeschützte Trakt mit der Kirche, dahinter entsteht ein Neubaugebiet in besonderer topografischer Lage. Den Hang hinab in Westausrichtung und mitten im Zentrum. Entstehen wird dort eine besondere Mischung aus hochpreisigem Wohnen in Stadtvillen, Mietwohnungen und  mehreren Projekten von Baugruppen, zu denen sich zum Beispiel Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenschließen können. Auch die Nachnutzung der Kirche wird interessant. Nicht weit davon entfernt, zwischen Aachener Straße und Kapuzinerplatz, werden ebenfalls sanierungsbedürftige Bestandsgebäude durch Neues ersetzt. Auf dem Kapuzinerplatz wird die Markthalle für zusätzliche Belebung sorgen, einige Meter weiter eröffnet in wenigen Wochen ein Ableger der beliebten Gastro-Reihe „Extrablatt“. Auch die Waldhausener Straße ist dank vieler kreativer Köpfe im Aufwind. Ambitionierte Pläne gibt es auch rund um das Museum und zur Erweiterung der Stadtbibliothek.

Am Hauptbahnhof: Haus Westland, der Zombie unter den Gladbacher Immobilien, soll dieses Jahr wirklich fallen und den Weg für einen stadtplanerischen Neubeginn freimachen. Das wirkt sich auch auf das Umfeld aus. Jenseits der Steinmetzstraße entstehen jetzt nach und nach Neubauten, wo zuvor Brachen waren. Auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs kommen in der City-Ost und auf dem Reme-Gelände ganze neue Wohnviertel hinzu.

Das Hochschulquartier: Nahe der früheren Stadtgrenze zu Rheydt wird der Bereich rund um die Hochschule in den nächsten Jahren aufgewertet – mit verkehrsberuhigten Zonen, Grünflächen und einem Wissenscampus auf dem Areal des früheren Polizei-Präsidiums. Modern, jung, digital und hochschulaffin heißt dort die Devise.

Die Rheydter Innenstadt: Trotz des Marktplatz-Umbaus steht die Initialzündung noch aus. Leerstände und Kriminalität sorgen sogar für eine Abwärtstendenz. Deshalb ist der geplante Rathaus-Neubau  mit der Zentrierung der städtischen Behörden eine Chance. Er muss aber flankiert werden von dem Neubau des Rheydter Hauptbahnhofs, wo sich im Hintergrund auch schon einiges bewegt, und weiteren Maßnahmen.

So schön das alles klingt, so wichtig es ist. Einen wunden Punkt gibt es bei fast allen dieser Beispiele: den Verkehr. Zu wenige oder zu weit entfernte Parkplätze, ein deutlich verkleinerter Busbahnhof, der womöglich für manche ÖPNV-Nutzer längere Wege oder Umsteigezeiten bringt – das bringt viele Bürger auf die Palme. Wer die Verkehrswende einleiten will, muss harte Schnitte machen. Er muss aber auch die entsprechende Infrastruktur bei Bus und Rad garantieren.

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