Mönchengladbach Kolpingsfamilie schafft einen Raum für Ideen und Austausch

Mönchengladbach · Die Kolpingsfamilie hat in einem Ladenlokal neben der Sparkasse am Alten Markt den „freiRaum“ eingerichtet für Ideen, Initiativen und Menschen, die sich treffen möchten.

 Brigitte Vieten von der Kolpingsfamilie Mönchengladbach und Dietmar Prielipp vom Diözesanverband im „freiRaum“ am Alten Markt.

Brigitte Vieten von der Kolpingsfamilie Mönchengladbach und Dietmar Prielipp vom Diözesanverband im „freiRaum“ am Alten Markt.

Foto: Angela Rietdorf

Besser könnte die Lage kaum sein: Zentral am Alten Markt mitten im Herzen der Stadt haben die Gladbacher Kolpingsfamilie und der Kolping-Diözesanverband Raum gefunden. Für sich selbst und die eigenen Aktivitäten, aber auch offen für andere. Für Ideen, Initiativen oder Menschen, die sich einfach treffen möchten. Wie ein Wohnzimmer, das sich zum Alten Markt hin öffnet.

Jahrzehntelang war die Kolpingsfamilie an der Aachener Straße zu Hause, im Alten Kolpinghaus, wie es heute noch genannt wird. Dann kam der Umzug nach Eicken, wo man in den Räumen an der St. Elisabethkirche Platz fand. „Die Aktivitäten waren dann lange Zeit sehr mitgliederorientiert“, sagt Dietmar Prielipp, geistlicher Leiter beim Diözesanverband Aachen, dessen Büro ebenfalls  in den neuen Räumen untergebracht ist. Mit dem Umzug in die Mitte der Stadt ist auch eine Öffnung nach außen verbunden. „Der Kolpinggedanke steht  für soziales und gesellschaftliches Engagement“, sagt Prielipp. Das soll nun auch in Gladbach wieder verstärkt in den Blick genommen werden.

Der „freiRaum“ stellt ein entsprechendes Angebot dar. Das ehemalige Ladenlokal neben der Stadtsparkasse ist offen für alle. Die Kolpingsfamilie selbst nutzt die Räume einmal wöchentlich am Dienstag von 15 bis 18 Uhr für ein Café-Angebot. Dann kann jeder, der möchte, hereinkommen, kostenlos einen Kaffee trinken, mit anderen ins Gespräch kommen oder auch Hilfe suchen.„Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die nicht immer das Geld für einen Cafébesuch haben, aber trotzdem Gesellschaft suchen“, erklärt Prielipp.

Aber in den Räumen soll sich noch mehr entwickeln. „Es haben sich hier schon iranische Flüchtlinge getroffen, örtliche Parteien, Jugendverbände“, zählt Brigitte Vieten von der Kolpingsfamilie auf. Wer einen Raum benötigt, kann den „freiRaum“ nutzen. Spielegruppen können sich hier ebenso treffen wie Nähclubs, Diskussionsrunden oder Menschen, die gemeinsame Projekte entwickeln möchten. „Wir haben auch noch weitere Räume, die bei Bedarf verwendet werden können“, sagt Prielipp.

Die Idee des Kolpingwerks stammt aus dem 19. Jahrhundert. Adolph Kolping war katholischer Priester und setzte sich besonders für die entwurzelten Handwerksburschen ein. Er ärgerte sich über das „Fassadenchristentum“ der satten Bürger und sah die Lösung gesellschaftlicher Probleme im sozialen Christentum. Im Bistum Aachen sind über 3000 Menschen in Kolpingsfamilien organisiert. „Wir beschäftigen uns in den letzten Jahren verstärkt mit Nachhaltigkeit“, erklärt Prielipp. „In Willich beispielsweise haben wir Obstbäume gepflanzt, in Aachen bieten wir Imker-Kurse an.“ In Mönchengladbach gibt es vier aktive Kolpingsfamilien.

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