Krankenhäuser in Mönchengladbach Kliniken Maria Hilf bauen eigene Energieversorgung aus

Mönchengladbach · Das Krankenhaus macht sich mit einem neuem Blockheizkraftwerk ein Stück unabhängiger von Stromlieferungen aus dem allgemeinen Netz. Was noch geplant ist.

 Peter Weidemann (links) und Ralf von der Forst kotrollieren täglich die Versorgungsanlagen der Kliniken Maria Hilf.

Peter Weidemann (links) und Ralf von der Forst kotrollieren täglich die Versorgungsanlagen der Kliniken Maria Hilf.

Foto: Kliniken Maria Hilf

Wenn Peter Weidemann oder Ralf von der Forst ihren täglichen Kontrollgang zu den Versorgungsanlagen der Kliniken Maria Hilf machen, schauen beide besonders gern und mit etwas Stolz auf eine kürzlich in Betrieb genommene neue Technik im Kesselhaus des Krankenhauses an der Viersener Straße. Ein neues, zwölfzzylindriges und mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk, die inzwischen bereits vierte derartige Einheit, hilft in den Kliniken nun bei der Absicherung der Grundversorgung der Kliniken mit Wärme und Strom.

Das Kraftwerk ist nicht nur in normalen Zeiten nützlich, es soll nach Angaben der Kliniken Maria Hilf auch die Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten wie der Pandemie sichern. Den weiteren Schritt zu einer autarken, umweltschonenden und effizienten Energieversorgung habe man auch mit Hilfen aus dem Corona-Schutzschirm der Bundesregierung getan.

„Über 50 Prozent unseres Strombedarfs können wir inzwischen eigenständig decken, wobei wir die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme gleichzeitig für unsere Heizungs- und Warmwasserversorgung nutzen“, erklärt Peter Weidemann, Energiebeauftragter der Kliniken und in der Abteilung Technik, Bau und Liegenschaften zuständig für die Haus- und Betriebstechnik. Es gehe dabei auch um einen umweltbewussten Umgang mit Energie und Ressourcen, sagt  Weidemann. Die zum Teil begrünten Dächer sorgten zudem für eine bessere Klimatisierung der Klinikbauten und einen natürlicheren Regenwasserkreislauf. Das bisher erreichte muss noch nicht alles sein, denn Ideen, wie die Umweltbilanz der Kliniken weiter optimiert werden könnte, gibt es schon. In einigen Jahren kommen womöglich der Einsatz von Photovoltaik und regenerativ gewonnenem Wasserstoff in Betracht.

„Eine dahingehende Machbarkeitsstudie ist zurzeit hinsichtlich ihrer Förderung beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt“, teilten die Kliniken Maria Hilf dazu weiter mit.

Bis dahin sehen sich die Kliniken an der Viersener Straße mit der nun erweiterten Anlage zur Stromgewinnung energetisch gut aufgestellt. Mit der neuen Anlage und ihrer Energieleistungvon 263 Kilowattstunden (KW) ließen sich bis zu 460 Einfamilienhäuser im Jahr mit Strom versorgen.

Bisherige Anlagen liegen bei vergleichbarem Energieeinsatz durch Gas bei 151 Kilowattstunden. Und zu versorgen hat die Anlage ja auch einiges: Die Kliniken Maria Hilf sind ein Krankenhaus mit 17 Fachabteilungen, rund 2500 Mitarbeitern und 754 Betten. Es ist das größte der vier Akutkrankenhäuser in Mönchengladbach. Jährlich werden hier rund 37.000 Patienten stationär  und 120.000 ambulant behandelt.

(RP)
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