ADFC Lastenfahrrad Wie klimaneutrale Kartoffeln in den Unverpacktladen kommen

Mönchengladbach · Der Verein „Eine Erde“ bietet in seinem Unverpacktladen „Tante LeMi“ jetzt klimaneutrale Kartoffeln an. Der ADFC holt sie per Lastenrad vom Bauernhof in Willich – und sucht dafür Freiwillige, die mitmachen wollen.

 Kartoffel für Tante Lemi: Die Kartoffel werden wöchentlich mit dem Lastenfahrrad von einem Hof in Willich abgeholt.

Kartoffel für Tante Lemi: Die Kartoffel werden wöchentlich mit dem Lastenfahrrad von einem Hof in Willich abgeholt.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Pünktlich kommen die beiden Lastenfahrräder des ADFC-Vorsitzenden Dirk Rheydt und Lars Lange, Vorstand des Vereins Eine Erde, in der kleinen Gasthausstraße in der Gladbacher Altstadt zum Stehen. Rund 15 Kilometer haben sie an diesem Tag hinter sich gebracht. Im Inneren der Gepäckboxen bringen sie ganz frische Ware für den Unverpacktladen „Tante LeMi“: Klimaneutrale Bio-Kartoffeln vom Schauhof von Peter und Petra Zens in Willich. „Die Kartoffeln sind das erste Lagerprodukt in unserem Laden“, sagt Lange. Bisher habe man lediglich Trockenprodukte wie Gewürze, Nudeln, Weizen oder Seifen anbieten können. Nun wurde das Sortiment um frische Kartoffeln erweitert.

Das neue Projekt der beiden gemeinnützigen Vereine ADFC und Eine Erde soll die beiden großen Themen Mobilität und Ernährung in den Vordergrund stellen. Gemeinsam wollte man ein Projekt entwickeln, das eine Lösung für aktuell diskutierte ökologische Probleme darstellt. „Zum einen das Problem der weltweiten Umweltverschmutzung durch Plastikmüll, und zum anderen die Luftverschmutzung durch Transportfahrzeuge“, sagt Lange. „Die Idee entstand aus der Schokofahrt, die wir mehrmals im Jahr organisieren“, erklärt Dirk Rheydt. Bei der Schokofahrt fährt eine Gruppe von Rad-Fans mit Lastenrädern nach Amsterdam. Dort holt man dann rund 100 Kilo Bio-Kakao ab, der mit einem Segelschiff aus der Karibik eingeschifft wird. Eben zu 100 Prozent klimafreundlich.

Auch bei der Kartoffelfahrt sollen Freiwillige alle zwei Wochen auf den Sattel steigen, um die frischen Kartoffeln vom Bio-Hof abzuholen. „Es ist dasselbe nur in Klein“, so Dirk Rheydt. Auf der Suche nach dem idealen Bio-Bauern ist man dann auf den Hof von Peter und Petra Zens gestoßen. „Der Hof ist wirklich schön und ein gutes Ausflugsziel für Familien.“

„Der Unverpacktladen ist aus der Idee heraus entstanden, ökologisch wertvolle Produkte aus der Region und vor allem ohne Verpackungsmüll zum Kauf bereitzustellen“, erklärt Lange. Gemäß dem inoffiziellen Motto „Sei Selbst der Wandel, den du in der Welt sehen willst“ bemüht sich der Verein Eine Erde seit rund vier Jahren um ein klimafreundliches Angebot in Mönchengladbach. Selbstorganisation und Klimaneutralität stehen im Vordergrund.

Genau wie der Unverpacktladen stellt auch das Lastenfahrrad eine klimafreundliche Alternative im Alltag dar. „Mit der Kartoffelfahrt wollen wir nicht die Logistik revolutionieren, sondern die Leute ein wenig zum Nachdenken anregen, wie man selbst etwas für die Umwelt tun kann“, sagt Rheydt. Das Lastenrad des ADFC kann von jedem an der Radstation am Gladbacher Bahnhof gegen eine kleine Gebühr ausgeliehen werden. Im Inneren finden sich sogar Gurte, um Kinder und Enkel sicher mitnehmen zu können. Auch der Bio-Bauer Peter Zens freut sich über das neue Projekt und künftig neue Besucher auf seinem Hof in Willich.

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