Neuwerk und Elisabeth-Krankenhaus Kliniken bieten Hotlines für Schwangere

Mönchengladbach · Die Angst vor dem Coronavirus treibt viele Schwangere und werdende Väter um. Die Kinderkliniken Neuwerk und das Elisabeth-Krankenhaus weiten ihre Informationsdienste aus.

 Geburten können auch in der Corona-Krise ablaufen wie immer, betonen Ärzte der Mönchengladbacher Kinderkliniken.

Geburten können auch in der Corona-Krise ablaufen wie immer, betonen Ärzte der Mönchengladbacher Kinderkliniken.

Foto: dpa/Arno Burgi

Eine Entbindung geht nicht in einem Sicherheitsabstand von zwei Metern. Nähe und Körperkontakt zur Schwangeren lassen sich nicht vermeiden. Dennoch sollten sich werdende Eltern auch in Zeiten der Corona-Krise keine Sorgen machen, sagt Ralf Dürselen, Chefarzt der Neuwerker Kinderklinik. „Wir können alle Schwangeren beruhigen: Eine Entbindung kann stattfinden wie immer.“ Um werdende Eltern davon zu überzeugen, hat das Neuwerker Krankenhaus seine übliche Kreißsaalführung mit Informationen rund umd die Geburt nun erstmals ohne Besucherverkehr im Haus via Internet durchgeführt.

Mit seiner Auffassung steht Dürselen nicht alleine „Das Virus hat auf die Schwangerschaft und die Entbindung so gut wie keinen Einfluss“, betont auch Harald Lehnen, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Rheydter Elisabeth-Krankenhaus. Schwangere seien nach aktuellen Erkenntnissen nicht besonders gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren. Und sollte sich eine Schwangere angesteckt haben, habe das keinen nennenswerten Einfluss auf ihr Ungeborenes.

Können sich Schwangere infizieren? Infektionen mit dem Corona-Virus kommen offenbar sehr selten vor. Vor etwa einer Woche waren laut Harald Lehnen international nur 20 Fälle bekannt, in denen Schwangere mit dem Virus infiziert waren. Doch in keinem dieser Fälle sei das Baby angesteckt worden. Ähnliches berichtet Lehnens Neuwerker Kollege Dürselen: „Wir wissen aus Wuhan, dass Schwangere nur leichte Verläufe zeigen und eine Übertragung des Virus auf das Neugeborene nicht angezeigt wird. Auch können die Mütter ihr Neugeborenes stillen. Babys müssten auch nicht von den Müttern getrennt werden, sagt Lehnen.

Darf eine Begleitung mit den Kreißsaal? „Eine Bezugsperson kann bei der Geburt dabei sein. Meistens ist das der Vater. Es darf aber auch die Mutter oder die Schwiegermutter sein“, erklärt der Oberarzt Rudolf Merkelbag die Linie in der Neuwerker Klinik.. Wichtig sei, dass die Bezugsperson nicht wechselt, da bei der Geburt momentan alle mit Mundschutz arbeiten, um die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen zu erfüllen. Die Familie könne nach der Geburt ein Familienzimmer beziehen. Der Besuch von anderen Angehörigen, auch von Geschwisterkindern, sei nicht gestattet und müsse auf die Zeit zu Hause verschoben werden. „Da müssen wir das Infektionsrisiko so gering wie möglich halten“, so Merkelbag weiter.

Auch das Elisabeth-Krankenhaus hat Besuche stark eingeschränkt. Der Vater des Kindes darf bei der Geburt dabei sein und kann sein Baby auch in der Klinik besuchen. Andere Verwandte nicht. „Diese Regelung ist für uns wichtig, um allen Müttern den besten Schutz zu garantieren. So können wir dafür sorgen, dass sich niemand in unserem Krankenhaus mit Corona infiziert“, sagt Harald Lehnen.

Welche Informationen gibt es telefonisch? In der Neuwerker Kinderklinik werden Hebammensprechstunde und Abstimmung mit dem Arzt momentan telefonisch abgewickelt. Dafür ist eine Hotline unter Telefon 02161 6682151 eingerichtet. „Besondere Wünsche, wie die Geburt ablaufen soll, dokumentieren wir“, sagt die leitende Hebamme Kerstin Kuttner.

Die Entscheidung, ob vorab noch eine ärztliche Untersuchung nötig sei, werde zunächst auch telefonisch geklärt, um Kontakte zu Fremden so weit wie möglich zu begrenzen. Eine telefonische Anmeldung zu einer Spontan-Geburt sei in Neuwerk auch jetzt nicht unbedingt nötig. Da Geburten nicht planbar seien, sei man „rund um die Uhr vorbereitet“.

Das Elisabeth-Krankenhaus hat ein zusätzliches Beratungsangebot eingerichtet. Schwangere, die in der Rheydter Klinik entbinden wollen, können an einer Hotline unter der Rufnummer 02166 3942205 Ärzten montags bis freitags zwischen 14 und 15 Uhr Fragen stellen. Auch die Geburtsanmeldung erfolgt vorerst telefonisch unter 02166 3942204.

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