Mönchengladbach Rheindahlener feiern ihr geliebtes Gemüse

Mönchengladbach · Der Duft von köstlichen Kohlgerichten lag über dem Marktplatz. Trotz des reichlich durchwachsenen Wetters war ziemlich viel los auf dem Kappesfest. An 80 Ständen gab es eine Menge zu entdecken.

 Die Kinder hatten viel Spaß auf dem Kappesfest: Hier zeigt Johanna Gross Leon, wie man mit einer Armbrust umgeht.

Die Kinder hatten viel Spaß auf dem Kappesfest: Hier zeigt Johanna Gross Leon, wie man mit einer Armbrust umgeht.

Foto: Isabella Raupold

Ein ganz besonderes und jährlich wiederkehrendes Tribut zollte dem niederrheinischen Kappes – auch als Weißkohl bekannt – am vergangenen Wochenende das sogenannte Kappesfest im bunten Rheindahlener Stadtkern. Wie schon seit rund 30 Jahren, immer am letzten Wochenende im April, lockte das Fest auch in diesem Jahr wieder tausende Besucher aus der Stadt und aus der Region an. Das unterhaltsame Markttreiben mit mehr als 80 verschiedenen Ständen garantierte eine tolle Mischung aus traditionellem Handwerk, mittelalterlichem Schauspiel und modernem Marktgeschehen. Hier war für jeden etwas dabei.

In der Drachenkinderschmiede zum Beispiel konnten die kleinen Marktbesucher Hufeisen und Herzen schmieden oder aus echtem Leder Halsketten und kleine Beutel herstellen – und das unter professioneller Anleitung erfahrener Handwerker. „Ganz schön spannend hier. Aber ein bisschen Angst habe ich auch, denn das ist echt heiß hier am Feuer. Man muss gut aufpassen, dass man sich nicht schlimm verbrennt. Aber ich bin ja schon groß eigentlich. Meine Schwester dürfte das sicher noch nicht“, erzählte der elfjährige Jonathan, der voller Vorfreude sein ganz persönliches Hufeisen schmiedete.

Auch verschiedene Handelsunternehmen und Vereine, wie zum Beispiel Jemako, die DEVK oder auch die St. Helena Bruderschaft präsentierten sich auf dem Rheindahlener Marktplatz, dem Kirchplatz und der Beecker Straße. Für einen sicheren Ablauf war selbstverständlich auch die Rheindahlener Feuerwehr mit von der Partie.

Vom überdachten und beleuchteten Biergarten auf dem Marktplatz hatte man außerdem einen wunderbaren Blick auf die Bühne als Ort der musikalischen Darbietungen. Die örtlichen Rockbands OPUS 2 und Dröppkes unterhielten die Zuschauer im Rahmen eines Open-Air-Konzerts.

Seinem Namen machte das Fest in jedem Falle alle Ehre, denn der Kappes zog sich wie ein roter Faden in Form unterschiedlichster Gerichte, wie zum Beispiel Kohlrouladen oder Weißkohleintöpfen, über den Markt. „Ich freue mich heute auf eine leckere Kohlroulade mit Kartoffeln. Wir kommen jedes Jahr her und sind immer ganz begeistert von soviel Tradition“, sagte Besucher Joachim Weißler. Auch der Duft von frischem Reibekuchen, Kirschwein und saftigen Mutzen lag in der Luft.

Für die Kleinsten gab es Spiel und Spaß mit Hüpfburgen, Entchen angeln oder auch beim Dosen werfen. Trotz des durchwachsenen Wetters waren viele Menschen gekommen. So ließen es sich auch die Geschäftsleute nicht nehmen, ihre Türen am verkaufsoffenen Sonntag zu öffnen.

Zum guten Gelingen des Festes trägt alljährlich das Organisationsteam des Vereins „Zukunft Rheindahlen“ bei. In ungezählten ehrenamtlich geleisteten Stunden wird geplant und organisiert.

Das Fest wird im April ausgerichtet, weil dies die sogenannte „Zeit zwischen den Kappes-Jahren“ ist. Der alte Kohl ist aufgebraucht, und die neuen Pflanzen werden in die Erde gesetzt. Das Fest zelebriert die Hoffnung der Menschen, dass es im Kappesland auch für den kommenden Winter wieder kräftig wachsende Pflanzen und ein leckeres Wintergemüse gibt.

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