Kriminalität in Mönchengladbach Jugendliche drohen bei Raub mit Springmesser

Mönchengladbach · Zwei Jugendliche haben einen 20-Jährigen mit einem Springmesser bedroht, um ihn einzuschüchtern und auszurauben. Das Opfer händigte den Räubern aus Angst sein Geld aus. Die Polizei schließt nicht aus, dass die beiden Täter zu der berüchtigten Jugendbande gehören.

 Nach einem Raub sucht die Polizei Mönchengladbach Zeugen.

Nach einem Raub sucht die Polizei Mönchengladbach Zeugen.

Foto: dpa, frg fpt

Zwei Jugendliche haben einen 20-jährigen Mann am Freitagabend, 29. Juli, im Bereich des Europaplatzes bedroht und ihm Geld abgenommen. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Gemeldet wurde der Vorfall am Samstagmittag. Der 20-Jährige gab bei der Polizei an, am Abend zuvor gegen 22 Uhr am Europaplatz auf einen Bus gewartet zu haben. Dort sei er dann von einem Jugendlichen angesprochen und gefragt worden, ob er zehn Euro wechseln könne. Er habe das bejaht und das Geld gewechselt. Kurz darauf sei der Jugendliche mit einem Begleiter wieder auf ihn zu gekommen und habe das restliche Geld aus seinem Portemonnaie verlangt.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, habe der Begleiter ein Springmesser gezogen und mit der ausgeklappten Klinge in die Richtung des 20-Jährigen gezeigt. Eingeschüchtert und aus Angst verletzt zu werden, habe er dann sein restliches Geld an die beiden Jugendlichen ausgehändigt. Im Anschluss seien sie davon gegangen.

Die Jugendlichen werden wie folgt beschrieben: Einer ist circa 1,80 Meter groß und etwa 17 bis 18 Jahre alt. Er hat ein südländisches Erscheinungsbild und braune Augen. Seine dunkelbraunen Haare trägt er als kurzen Boxerschnitt. Dazu hatte er an dem Abend ein gelbes bzw. beigefarbenes T-Shirt, eine helle kurze Hose und weiße Schuhe an. Er hatte eine schwarze Umhängetasche dabei. Auffällig war auch ein silberner Ring am rechten Mittelfinger. Der zweite Täter ist circa 1,70 Meter groß und etwa 15 bis 16 Jahre alt. Er hat eine korpulente Statur und ebenfalls ein südländisches Erscheinungsbild. Er war an dem Abend komplett in Schwarz gekleidet und trug dazu eine schwarze Umhängetasche und Snapback-Kappe. Außerdem hatte er das Springmesser mit.

Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich bei den Tätern um Mitglieder aus der Kostenpflichtiger Inhalt problematischen Jugendgruppe handelt, die seit Monaten bevorzugt Teenager erpresst und bestiehlt. Erst Anfang Juli hatte eine Bande mehrerer Jugendlicher in der Rheydter Innenstadt einen 15-Jährigen ebenfalls zunächst aufgefordert, zehn Euro zu wechseln, um ihn dann zu bedrohen und zu berauben. Die Polizei konnte einen 15-jährigen Tatverdächtigen schnappen. Er gilt als jugendlicher Intensivtäter, wurde nach seiner vorläufigen Festnahme aber wieder laufen gelassen.

Fünf Jugendliche aus der Bande, die in verschiedenen Konstellationen auftritt, wurden dagegen von Richtern in Untersuchungshaft geschickt. Sie sind alle zwischen 14 und 17 Jahre alt. Bis auf einer sind alle als jugendliche Intensivtäter bekannt. Mitte des Jahres hatte die Polizei aufgrund der steigenden Zahl an Straftaten durch Jugendgruppen in jüngster Vergangenheit eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Sie besteht unter anderem aus Jugendsachbearbeitern, die diese Straftaten bearbeiten und bekämpfen.

Die Polizei bittet Zeugen, die den aktuellen Vorfall am Europaplatz beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise dazu oder auf die beiden Jugendlichen geben können, sich unter der Telefonnummer 02161 290 zu melden.

(gap)
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