Mönchengladbachs größte Sporthalle Jahnhalle empfängt mit neuer Tribüne wieder Sportler

Mönchengladbach · Monatelang war Mönchengladbachs größte Sporthalle ein leerer Ort. Nun kehren die ersten Schulklassen zurück – die zugleich auch eine neue Tribünenanlage vorfinden werden. Andere Bereiche der Halle werden wegen Corona indes noch länger unbenutzt bleiben.

 Klaus Maxen, Jürgen Huppertz, Susanne Brass und Gerd Hütz (v.l.) nehmen erstmals Platz auf der neuen Tribüne der Jahnhalle.

Klaus Maxen, Jürgen Huppertz, Susanne Brass und Gerd Hütz (v.l.) nehmen erstmals Platz auf der neuen Tribüne der Jahnhalle.

Foto: Thomas Grulke

Für eine Woche hatte Gerd Hütz zuletzt wieder Leben in der Bude. Als Hallenwart der Jahnhalle bekam er hautnah mit, wie innerhalb von nur fünf Tagen die alte Tribüne abgebaut und eine neue installiert wurde. „Die Firma hat wirklich sehr schnell gearbeitet“, sagt Hütz. Die größte Sporthalle der Stadt hat damit für 265.000 Euro eine neue Tribünenanlage erhalten. Sie hat vier Sitzreihen, vier Aufgänge, bietet Platz für 510 Personen, kann sowohl block- als auch stufenweise genutzt werden – und hat ein modernisiertes Bandensystem, das bei der Hallenstadtmeisterschaft im Fußball zum Einsatz kommen wird.

„In dieser Hinsicht war Corona jetzt für uns von Vorteil, weil wir keinen Schulklassen oder Vereinsgruppen wegen des Tribünen-Einbaus die Hallenzeiten nehmen mussten“, sagt Jürgen Huppertz. Der Abteilungsleiter Sport im Fachbereich Schule und Sport der Stadt ist gemeinsam mit Susanne Brass und Klaus Maxen in die Jahnhalle gekommen, um sich das neue Schmuckstück anzusehen. So viele Gäste auf einmal hat Gerd Hütz in Corona-Zeiten selten. „Zurzeit dürfen nur die sechs Stützpunkt-Athleten hier trainieren. Und sonst kommt ab und an der Betreuer von Borussias Handballern für einen Plausch vorbei“, sagt der Hallenwart.

Vor Corona sah der Arbeitstag in der Sporthalle an der Volksgartenstraße ganz anders aus. Von 6.30 bis 22.30 Uhr war stets ein Hallenwart vor Ort, mit einem Kollegen teilte sich Hütz den Job. Und ab dem Moment, da morgens die ersten Schulklassen die Halle betraten, gab es bis zum späten Abend keine Ruhepausen in der Jahnhalle. Hütz schätzt etwa 1000 Vereinssportler und 3000 Schüler pro Woche, die in der Jahnhalle ein und ausgingen – bis Corona den Sport im vergangenen Frühjahr erstmals lahmlegte.

„Die ersten 14 Tage war die Ruhe richtig angenehm“, sagt Hütz und lacht, „aber ab dann hat mir der Trubel sehr gefehlt.“ Plötzlich war es still, wo sonst Schüler durch die Halle flitzten, Handballer am Wochenende ihre Meisterschaftsspiele austrugen oder Judoka ihre Wettkämpfe in der Bundesliga. Ab und an – etwa zu Karneval – gibt es auch mal außersportliche Veranstaltungen. Doch seit die Pandemie den Alltag regiert, machen nur noch die Baustellen im benachbarten Neubaugebiet Krach.

Hat Hütz im Normalbetrieb unter anderem die Aufgabe, ein Auge darauf zu haben, wer alles wann die Halle betritt, so blieb ihm in den vergangenen Monaten mehr Zeit für kleinere Reparaturen. Zudem konnte er die Umkleidekabinen neu streichen. Im Untergeschoss hielt er sich dagegen seltener auf. Denn die Jahnhalle hat noch eine zweite, weitaus unbekanntere Ebene, auf der es neun Kegelbahnen gibt, einen großen Judoraum sowie einen Gymnastik- und einen Kraftraum. Letztere werden wohl noch länger geschlossen bleiben müssen, da es keine Frischluft-Zufuhr gibt. So werden sich Tischtennisspieler, Mitglieder von Altensportgruppen und Tanzgarden, die den Gymnastikraum nutzen, noch etwas gedulden müssen.

Ansonsten könnte aber nach und nach wieder mehr Leben in die Jahnhalle kommen. Den Anfang werden die Schüler machen. „Nach einer Grundreinigung werden die Schulklassen wieder die Halle nutzen können. Wir wissen jedoch, dass manche für den Sportunterricht lieber die Außenanlagen nutzen wollen, wenn es das Wetter zulässt“, sagt Huppertz. Für Hütz und seinen Kollegen wird es demnach nur langsam eine Rückkehr zum Alltag geben. Aber immerhin werden die Tage, an denen sie von ihrem Büro aus in eine leere Halle schauen mussten, bald der Vergangenheit angehören. Und der Blick auf die neue Tribüne ist ja auch ganz schön.

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