Jägerschaft in Mönchengladbach Jäger kaufen Drohne zur Kitz-Rettung

Mönchengladbach · Die Waidmänner und -frauen diskutierten bei ihrer Versammlung über die Auflösung der Hegeringe Mönchengladbach und Rheydt, einen neuen Jagdbeitrag und die Afrikanische Schweinepest. 14 Jungjäger haben die Prüfung bestanden.

 Rehkitze werden oft Opfer in Mähmaschinen. Drohnen sollen Jungtiere besser entdecken helfen.

Rehkitze werden oft Opfer in Mähmaschinen. Drohnen sollen Jungtiere besser entdecken helfen.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Einen bunten Themenstrauß boten Vorsitzender Udo Robling und seine Vorstandskollegen den Teilnehmern einer langen Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Mönchengladbach im Gasthof Loers in Venn an.

„Diesmal ist alles etwas anders, selbst die Jagdhörner fehlen“, stellte Röbling bei der Begrüßung vor nur wenigen Gästen fest. Corona hatte nicht nur die gesamten Vereinsaktivitäten der vergangenen und die Planung für kommenden Monate arg gestört, sondern auch die Besucherreihen der gut 500 Mitglieder zählenden Kreisjägerschaft schwächer als sonst ausfallen lassen.

Dabei wies schon die Einladung auf manch spannenden Tagesordnungspunkt hin. Oft ging es dabei ums Geld. Durch Auflösung der beiden Hegeringe Mönchengladbach und Rheydt flossen jetzt mehr als 50.000 Euro in die Jägerkasse. Dieser Umstand machte es vermutlich den Grünröcken leicht, für den Kauf einer Drohne zur verbesserten Kitz-Rettung zu plädieren und unter andrem Zuschüsse für neue Uniformen der Jagdhornbläser zu gewähren. Alljährlich im Frühjahr werden viele frischgesetzte Rehkitze Opfer der landwirtschaftlichen Mähaktionen in den Revieren der Stadt. Dem wollen die Jäger mit Hilfe der modernen Technik mehr als bisher entgegenwirken.

Zu heftigen Diskussionen kam es vor der Abstimmung zur Verpflichtung eines neu einzuführenden Jagdbeitrages in Höhe von alljährlich derzeit 45 Euro anstelle der bislang von der Kommune kassierten Jagdabgabe gleicher Höhe. „Damit zahlen wir genau so viel wie bisher bei Lösung des Jagdscheines, erlangen aber die Souveränität über die Mittelverwendung“, warb Kassierer Stephan Ingenmey für eine positive Abstimmung. Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder stimmte dann auch der neuen Verpflichtung zu.

Sorgen machen sich die Jäger um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Etliche örtliche Waidmänner jagen in den neuen Bundesländern und können durchaus mit Viren in Kontakt kommen. Bislang wurden 39 Kadaver verendeter Wildschweine im Osten der Republik gefunden. Grund genug zur stärkeren Bejagung bei überhöhten Beständen auch in den 33 Jagdrevieren der Stadt. So erhalten die Jäger finanzielle Zuschüsse für die unattraktive Frischlings-Erlegung bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm.

Über Geld freute sich auch Pfarrerin Esther Gommel-Packbier. Udo Robling überreichte der Geistlichen aus Wickrathberg eine Spende in Höhe von 555 Euro – Ergebnis einer Sammlung anlässlich der Hubertusmesse im Innenraum vom Rathaus Abtei im vergangenen Jahr. Ein großes Loch in die Vereinskasse riss rigoroses Handeln bei der Vereinsverwaltung. Weil 73 Mitglieder teils über Jahre den Beitrag schuldig geblieben sind, flatterte ihnen jetzt die Kündigung ins Haus.

Die Kreisjägerschaft konnte auch neue Mitglieder begrüßen. 14 Jungjäger hatten die Jägerprüfung bestanden und wurden als neue Mitglieder begrüßt.

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