Bauprojekt in Mönchengladbach Stadt kritisiert Investor der „19 Häuser“

Mönchengladbach · Der Rat stimmt für den neuen Busbahnhof, der Platz für den Investor macht. Der rührt sich aber laut Planungsdezernent Bonin nicht. Ist das Projekt in Gefahr?

 So soll der Busbahnhof aussehen, dahinter rechts die „19 Häuser“, links das Vituscenter.

So soll der Busbahnhof aussehen, dahinter rechts die „19 Häuser“, links das Vituscenter.

Foto: NEW

Der Europaplatz bekommt einen neuen Busbahnhof. Das hat der Stadtrat wenig überraschend mit breiter Mehrheit beschlossen und dabei die Planung der NEW gutgeheißen. Kostenpflichtiger Inhalt Es sollen demnach auf kleinerer Fläche als heute 26 Bussteige gebaut werden, 20 davon auf dem Europaplatz und sechs an der Hindenburgstraße. Der Umbau soll nach bisheriger Kalkulation 21 Millionen Euro netto kosten.

Die NEW mobil und aktiv trägt davon 17,6 Millionen Euro. Auf den städtischen Kernhaushalt sollen rund 3,4 Millionen Euro netto entfallen. Knapp eine Million Euro Fördergelder sind dafür bisher zugesagt. Mit dem Bau könnte nach Auskunft der Stadt in der zweiten Jahreshälfte 2022 begonnen werden, dann wäre Mitte 2024 möglicherweise alles fertig.

Dabei wird allerdings immer fraglicher, was eigentlich mit dem Haus Westland ist. Das dort vom Investor Bema geplante Projekt „19 Häuser“ ist jedenfalls gehörig ins Stocken geraten. „Die Intensität des Investors lässt zu wünschen übrig“, kritisierte Planungsdezernent Gregor Bonin scharf im Stadtrat. Geschäfte und Hotels als Ankermieter seien „perdu“, die Finanzierung liege auf Eis. „Wir wollen dem Investor deutlich machen, dass eine Reaktion kommen muss“, sagte Bonin.

Das erste Ziel sei dabei ein konkretes Abbruchdatum für die Schrottimmobilie Haus Westland. Und das zweite Ziel sei der Bebauungsplan. „Der ist aus Sicht der Verwaltung fertig, aber wir können ihn nicht rechtskräftig werden lassen“, sagte Bonin. Der Bebauungsplan müsse gemäß Ratsbeschluss gemeinsam mit dem städtebaulichen Vertrag mit dem Investor verabschiedet werden. „Und der ist noch nicht fertig, eine zeitliche Abschätzung fällt mir schwer“, sagte Bonin. Mit anderen Worten: Das gesamte Projekt „19 Häuser“ und Abriss von Haus Westland steht in den Sternen. Bonin versicherte den Politikern im Rat: „Für uns ist das ein so wichtiges Projekt, dass wir alles daran setzen, es zügig umzusetzen.“

Der Linken-Fraktionschef Torben Schultz kritisierte angesichts der Unklarheiten rund um die „19 Häuser“ den Neubau eines Busbahnhofs: „Wir planen das ja nicht, weil wir einen neuen Busbahnhof wollen, sondern es ist ein riesiges Geschenk an den Investor.“ Die Linke stimmte als einzige Fraktion im Stadtrat gegen die Planung. FDP-Politikerin Nicole Finger entgegnete, das Grundstück von Haus Westland lasse sich im jetzigen Zuschnitt nicht vermarkten: „Wir müssen an der Stelle etwas machen.“

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