Integrationskonferenz in Mönchengladbach Stadtverwaltung will sich interkulturell mehr öffnen

Mönchengladbach · Die Ergebnisse der achten Integrationskonferenz der Stadt werden nun ausgewertet und sollen in die Arbeit von Jobcenter, Migrationsorganisationen und Verwaltung einfließen.

 Im Haus Erholung ging es um Integration von Zuwanderern.

Im Haus Erholung ging es um Integration von Zuwanderern.

Foto: dpa/Oliver Berg

Saloua Hayati ist hier geboren. Ihre Wurzeln liegen in Marokko. Sedik Salimi kam im Alter von zwei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland. „Wir hatten das Privileg, in diesem tollen Land aufwachsen zu dürfen“, sagt Salimi. „Wir wollen etwas zurückgeben.“ Im vergangenen Jahr haben die beiden mit fünf anderen Kollegen einen Verein gegründet, der sich „Start up in Germany“ nennt und sich um Flüchtlinge kümmert. Dass Integration nicht nur Menschen aus dem Ausland betrifft, sondern auch Inländer sich bewegen müssen, machten Saloua Hayati und Sedik Salimi in einem Zwiegespräch zum Auftakt der achten Integrationskonferenz der Stadt im Kaisersaal im Haus Erholung deutlich.

„Diese Konferenz bietet allen Akteuren und Interessierten der Integrationsarbeit ein Podium zum Austausch“, sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Vor allem aber wollen wir gemeinsam daran arbeiten, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“ Damit sollen soziale Spannungen verhindert werden, denn sie seien der Nährboden für vieles, „was uns Menschen nicht gut tut: Ressentiments, Ängste, Abgrenzung und Abwertung bis hin zu verbalen und tätlichen Übergriffen.“

Nach der Rede des Oberbürgermeisters und einem musikalischen Auftakt durch Francis Norman bat Moderator Axel Tillmanns die Gäste in fünf Arbeitsgruppen. Da ging es um Bildungschancen für Jugendliche, um Seniorenarbeit, um interkulturelle Öffnung der Verwaltung, um Integration in den Arbeitsmarkt und um die Vernetzung von Migrantenorganisationen. Als im Kaisersaal die Ergebnisse vorgestellt wurden, gab es Themen, die bei allen diskutiert worden waren. Besonders wichtig sei es, dass Deutsch beherrscht werde. Aber Mehrsprachigkeit wurde auch gewünscht, vor allem bei der Verwaltung, damit Dokumente in der jeweiligen Muttersprache angeboten werden. Außerdem sei der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ verzichtbar. Und noch etwas war den Teilnehmern wichtig: „Jeder Mensch verdient Wertschätzung.“

Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und sollen in die Arbeit der Anbieter wie Jobcenter, Migrationsorganisationen und Verwaltung einfließen. Als nach gut drei Stunden das Fazit gezogen war, konnte Marion Blinten zufrieden sein. Sie hatte die Integrationskonferenz organisiert. Was sie erreicht hatte, fasste ein Gast zusammen: „Wenn wir so wie heute zusammenarbeiten, können wir viel erreichen.“

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