Verkehr in Mönchengladbach Unterschriftenaktion für baulich getrennte Radwege gestartet

Mönchengladbach · Die Initiative stellt verbindliche Forderungen an die Politik, um die Bedingungen für Radfahrende und auch Fußgänger zu verbessern. Jetzt sollen die nötigen Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt werden.

 Die Vorstandsmitglieder  Claudia Busenius-Pongs und Susanne Jud bei der Auftaktveranstaltung „Radentscheid“.

Die Vorstandsmitglieder Claudia Busenius-Pongs und Susanne Jud bei der Auftaktveranstaltung „Radentscheid“.

Foto: bauch, jana (jaba)

„Baulich getrennte Radwege bieten Sicherheit“, das ist die Kernaussage des Bürgerbegehrens „Radentscheid Mönchengladbach“, ausgesprochen am Mittwochabend von den beiden vertretungsberechtigten Vorstandsmitglieder Susanne Jud und Claudia Busenius-Pongs: „Nur mit gesicherten Fahrradwegen – gleichberechtigt neben den Autostraßen – kann Leben gerettet werden.“

Die von der Verwaltung errechneten Kosten in Höhe von 393 Millionen Euro für acht Jahre stellen das wohl teuerste Straßenbauprogramm dar, das es in der Stadt jemals gegeben hat: Baukosten (knapp 341 Millionen Euro), Planungskosten (gut 34 Millionen Euro), Personalkosten (gut 17 Millionen Euro) und Unterhaltungskosten (rund 1,2 Millionen Euro).

Trotz der hohen Kosten, so erklärt Claudia Busenius-Pongs bei der Auftaktveranstaltung die Einleitung des Bürgerbegehrens, sei es höchste Zeit, dass auch hier gesicherte Fahrradwege gebaut werden, und zwar mit derselben Selbstverständlichkeit wie für den motorisierten Verkehr. Es werde zu wenig für den Radverkehr getan, und der „Radentscheid“ wolle dabei nicht mehr tatenlos zusehen. Deshalb habe man sich dazu entschieden, aktiv einzugreifen. Ihre Vorstandskollegin Susanne Jud ergänzt, dass Fördermittel für eine echte Mobilitätswende von Land und Bund erwartet werden dürfen. Jud: „Erfahrungsgemäß sind für finanzschwache Kommunen wie Mönchengladbach bis zu 100 Prozent drin.“ Im Mai des vergangenen Jahres hatte die Initiative bei OB Felix Heinrichs die Durchführung eines Bürgerbegehrens angekündigt. Nach Zustellung der Kostenschätzung entwickelte der Initiative vor zwei Monaten das notwendige Unterschriftenformular, das ohne Terminvorgabe mindestens 8500 gültige Unterschriften haben muss, und stimmte sich mit dem Rechtsamt der Stadt ab. Eines der sieben Ziele sind begleitende, baulich getrennte Radwege auf den Hauptverkehrsstraßen der Stadt.

„Wir stellen verbindliche Forderungen an die Politik, um die Bedingungen für Radfahrende und auch Fußgänger zu verbessern“, so die Verantwortlichen, „denn ein kluges Netz aus geschützten Radwegen ist ein Gewinn für alle Verkehrsteilnehmenden. Der Umstieg aufs Fahrrad wird attraktiver, es fahren weniger Autos und somit wird die gesamte Verkehrssituation deutlich entlastet.“

Unter dem Motto „Unsere Stadt verbinden – Deine Stimme für mehr Fahrrad“ startete am Mittwoch die Unterschriftensammlung. Unterstützt durch Vereine und Initiativen, die auch Grußworte einbrachten, wie Radkomm, Eine Erde, ADFC, VCD, BUND, Nabu und BSK. Spenden kamen am Abend unter anderem von der Gladbacher Aktion „Eine Erde“ (1000 Euro) und von der Bundesaktion „Radkomm“ aus Köln (fast 3000 Euro).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort