Politik in Mönchengladbach Initiative fordert Seniorenrat

Mönchengladbach · Mönchengladbach braucht einen Seniorenrat – mit der Ansicht ist Anita Hoffmann nicht allein. Sie versteht nicht, dass es dieses Gremium in der Stadt noch nicht gibt. Gemeinsam mit anderen Politikern fordert sie nun, dass ein neu gewählter Stadtrat das ändert.

 Die Rheydter von ihrem Anliegen überzeugen wollen (v. l.) Gert Lippold, Anika Hoffmann und Rainer Missy.

Die Rheydter von ihrem Anliegen überzeugen wollen (v. l.) Gert Lippold, Anika Hoffmann und Rainer Missy.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Anita Hoffmann hat kein Verständnis dafür, dass es in Mönchengladbach, anders als in 190 anderen Kommunen in NRW, immer noch keinen Seniorenrat gibt. Diesen Umstand will sie ändern. Gemeinsam mit Rainer Missy und Professor Lutz Packebusch hat sie, die selbst bei den Senioren der Grünen aktiv ist, vor knapp einem Jahr die Initiative Seniorenrat MG gegründet. Auf ihr Anliegen machte die Initiative mit Unterstützung des Vorsitzenden der Landesseniorenvertretung NRW, Manfred Lanz, auf dem Rheydter Markt aufmerksam. Das Ziel ist klar: Der zukünftige Stadtrat soll, ähnlich wie beim Integrationsrat, auch einem Seniorenrat Sitz und Stimme in städtischen Gremien verleihen. „Bisher hat die Ratsmehrheit unser Anliegen abgelehnt“, sagt Hoffmann. Erstmals war ein solcher Vorstoß im Jahr 2006 vom damaligen Rat der Stadt abgelehnt worden mit Verweis auf Möglichkeiten, sich ohne eigenes Gremium einzubringen.

Das sieht die Initiative nun anders: „Wir brauchen einen von Parteien unabhängigen Seniorenrat, der keinem Fraktionszwang unterliegt und der frei gewählt wird“, sagt Packebusch. Mit ihrer Aktion will die Initiative Bürger für ihr Anliegen gewinnen. „Wir wollen mit Hilfe der Wähler erreichen, dass die Interessen der Menschen ab 60 Jahren in Mönchengladbach in einem Seniorenrat in der Politik vertreten werden.“ Eine der Kernforderungen: „Wir brauchen mehr barrierefreien, bezahlbaren, sozialen Wohnungsbau“.

Ein Seniorenrat würde bei politischen Entscheidungen immer wieder auf diese Forderung verweisen. Nicht anders sei es beim Mitwirken an kommunalen Entscheidungen zur Neugestaltung des Zentralen Busbahnhofes oder dem Öffentlichen Personennahverkehr. In seiner Auflistung erwähnt Missy, der die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus leitet, auch die Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Gruppierungen über die Möglichkeiten der Digitalisierung oder die Erreichbarkeit der Nahversorgung für Senioren. In vielen Themenfeldern würden von der Kommunalpolitik die Lebensumstände der älteren Generation nicht genügend berücksichtigt. „Ein Seniorenrat als Sprachrohr müsste eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, meint Hoffmann. Nach der Kommunalwahl soll, so hofft sie, der Antrag auf Errichtung dieses Rates gestellt und bewilligt werden.

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