Klimaschutz in Gladbach Was die Gladbacher Industrie in Umweltschutz investiert

Mönchengladbach · Der Ausstoß von Treibhausgasen der Mönchengladbacher Betriebe ist deutlich gesunken. Das liegt nicht nur daran, dass es weniger Industrie in der Stadt gibt.

 Qualmende Schornsteine wie hier in der Mülforter Zeugdruckerei im Jahr 1959 gab es früher zuhauf, heute sind sie seltener.

Qualmende Schornsteine wie hier in der Mülforter Zeugdruckerei im Jahr 1959 gab es früher zuhauf, heute sind sie seltener.

Foto: Stadtarchiv

Die Wirtschaft in der Stadt Mönchengladbach hat in den vergangenen Jahren erheblich dazu beigetragen, die CO2-Bilanz zu verbessern. Zwischen 1990 und dem Jahr 2016 sank der Treibhausgasausstoß in der Wirtschaft um 53,9 Prozent auf 690.636 Tonnen. Das geht aus dem Klimaschutzbericht der Stadt hervor, über den im September der Umweltausschuss der Stadt berät.

Das Rathaus führt den starken Rückgang in der Wirtschaft allerdings vor allem auf die Veränderungen im produzierenden Gewerbe zurück, vor allem in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Tatsächlich ist nach einer Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein die Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes in Mönchengladbach allein zwischen dem Jahr 2000 und 2015 um rund drei Prozent gesunken. Mönchengladbach ist ein Dienstleistungsstandort geworden, und Dienstleistungen machen in der Regel weniger Dreck als industrielle oder gewerbliche Produktion.

Allerdings sind die Betrieb in der Stadt durchaus auch sauberer geworden. Das kann man an den Pro-Kopf-Emmissionen erkennen: Die liegen bei der Wirtschaft bei 2,5 Tonnen Treibhausgasemmission pro Jahr und Einwohner. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 4,71 Tonnen. Es könne deshalb zumindest davon ausgegangen werden, dass die Betriebe „allein schon aus wirtschaftlichen Erwägungen Energiesparmaßnahmen und ressourceneffiziente Maßnahmen vornehmen und somit auch im Sinne des Klimaschutzes handeln“, so die Stadt in ihrer Einschätzung. Dennoch sei in diesem Sektor weiteres Einsparpotenzial anzunehmen.

Unterdessen haben die Industriebetriebe in Mönchengladbach in den vergangenen Jahren kräftig in den Umweltschutz investiert. Von 2012 bis einschließlich 2016 investierte das produzierende Gewerbe (ohne Bauunternehmen) insgesamt 70,4 Millionen Euro in Maßnahmen für den Umweltschutz. Das waren etwa 13,3 Prozent der Gesamtinvestitionen, wie das Statistische Landesamt it.NRW am Montag mitteilte. Im Jahr 2016 investierten die 120 Mönchengladbacher Betriebe, die in diese Kategorie fallen, insgesamt 17,5 Millionen Euro für Umweltschutzmaßnahmen (18,7 Prozent aller Investitionen). Landesweit lag der Durchschnitt bei 8,6 Prozent.

Konkret nahmen die Betriebe Geld in die Hand für: Verbesserungen in der Abfallwirtschaft (5,9 Millionen Euro), in der Abwasserwirtschaft ohne Schutz der Oberflächengewässer und des Grundwassers (8,0 Millionen Euro), für die Luftreinhaltung (217.000 Euro) und für den Klimaschutz (3,1 Millionen Euro).

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