Rauchgewohnheiten Mönchengladbacher rauchen weniger

In zwölf Jahren ist die Zahl der Raucher in der Stadt um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Beliebter werden hingegen E-Zigaretten.

 Rund ein Viertel der Mönchengladbacher sind Raucher.

Rund ein Viertel der Mönchengladbacher sind Raucher.

Foto: dpa, Caroline Seidel

Die Zahl der Raucher in Mönchengladbach ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Nach Angaben des statistischen Landesamtes it.NRW lebten im Jahr 2017 rund 48.000 Raucher in der Stadt. Im Jahr 2005 waren es noch 61.000 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 20 Prozent innerhalb von zwölf Jahren. Die Landesstatistiker berufen sich dabei auf Ergebnisse des Mikrozensus aus den Jahren 2005, 2009, 2013 und 2017 und rechnet dies hoch auf die Gesamtbevölkerung in der Stadt.

In Mönchengladbach machten insgesamt 83 Prozent der Befragten Angaben zu ihrem Rauchverhalten. Das entspricht rund 189.000 Einwohnern, die älter als 15 Jahre waren und ihren Hauptwohnsitz in Mönchengladbach hatten. Demzufolge sind 48.000 von ihnen Raucher, von denen sich rund 92 Prozent als regelmäßige Raucher einstufen. Nach Berechnungen der Statistiker sind somit 141.000 Gladbacher inzwischen Nichtraucher – das sind demnach 74,4 Prozent der Einwohner. Im Vergleich zu 2005 ist der Nichtraucheranteil somit um 2,5 Prozentpunkte gewachsen.

„Der Absatz für Tabakprodukte geht konstant in den vergangenen Jahren um zwei bis drei Prozent jährlich zurück. Der nationale Trend spiegelt sich auch in NRW so wider“, sagt Michael Reisen, Geschäftsführer von „Hall Tabakwaren“. Das Unternehmen beliefert unter anderem Zigarettenautomaten und hat zehn Standorte in Deutschland, vier davon liegen in NRW.  „Durch Übernahmen von Tabakwarengroßhandlungen wirken wir diesem Trend entgegen“, erklärte Reisen für sein Unternehmen. Deutschlandweit erreiche das Tabakunternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von einer Milliarde Euro.

Für den Rückgang des Zigarettenkonsums können viele Gründe genannt werden: die verbreitete Gegenwerbung mit Warnbildern auf den Zigarettenschachteln seit 2016, ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung oder das Rauchverbot in Kneipen, das es in NRW seit 2008 gibt. Andreas Graf, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands für Mönchengladbach und Viersen hat erlebt, dass vielen Kneipenbesitzern dadurch ihre Existenzgrundlage genommen wurde. „Das Klientel der Eckkneipenraucher hat sich inzwischen zurückgezogen, beispielsweise in Gartenvereine“, sagt Graf.

Doch auch wenn sich der Markt um das klassische Produkt der Zigarette stets verkleinert, so wächst das Konsumverhalten rund ums Rauchen wiederum in anderer Hinsicht: Allein in Mönchengladbach gibt es rund 20 Shisha-Bars und sieben Läden, in denen E-Zigaretten und der Zubehör gekauft werden können.

In der Statistik des Landesbetriebs liegt Mönchengladbach übrigens mit einem Nichtraucheranteil von rund Dreiviertel leicht unter dem Landesdurchschnitt von 77,4 Prozent bei insgesamt  15,29 Millionen Einwohnern. Zum Vergleich: In Düsseldorf sind 78,3 Prozent Nichtraucher, in Krefeld 75,3 Prozent und in Duisburg 73 Prozent. Die Städte mit den meisten Rauchern sind Gelsenkirchen (29 Prozent), Hagen (28,4 Prozent) und Hamm (28,3 Prozent). Das Durchschnittsalter beim Rauchbeginn liegt für Mönchengladbach bei 18 Jahren; somit leicht über dem landesweiten Durchschnitt von 17,7 Jahren.

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