Haus in Mönchengladbach Hospiz-Besuche haben sich durch Corona reduziert

Mönchengladbach · Das Haus an der Rathausstraße ist weiterhin für Angehörige und Freunde der Patienten geöffnet. Doch die Sorge ist groß.

 Pflegedienstleiterin Elvira Biallas und Künstler Wolfgang Franken, der einen Engel für den Hospiz-Meditationsraum geschaffen hat.

Pflegedienstleiterin Elvira Biallas und Künstler Wolfgang Franken, der einen Engel für den Hospiz-Meditationsraum geschaffen hat.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Normalerweise herrscht am Vormittag oder nach dem Mittagessen gegen 14 Uhr reger Betrieb im Hospiz St. Christophorus an der Rathausstraße. Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn klingeln dann an der Tür, um einen der zehn Patienten, die im Hospiz leben, zu besuchen. Dieses rege Treiben ist auch gewünscht, die Atmosphäre im Haus soll freundlich und lebensbejahend sein für die Patienten, die austherapiert sind und somit ihre letzten Lebenstage im Hospiz verbringen. Doch durch die Corona-Pandemie hat sich auch der Alltag in dem 1991 eröffneten Haus unweit des Mönchengladbacher Rathauses verändert.

„Die Patienten erhalten nun deutlich weniger Besuch, und das nicht, weil wir das so gewünscht haben“, sagt Hospiz-Leiterin Elvira Biallas. So gibt es weiterhin keine Besuchsbeschränkungen, Angehörige können zu jeder Zeit kommen und auch im Hospiz übernachten. „Wir wollen weiterhin viel zulassen, schließlich ist der Kontakt zur Familie für unsere Patienten das Wichtigste“, sagt Elvira Biallas.

Ihr Pflegedienstleiter Lars Andersen stimmt dem zu, nur wenn zu viele Leute gleichzeitig kommen sollten, müsse man den Besuch etwas steuern. Das jedoch sei bislang nicht nötig gewesen. „Es herrscht eine deutliche Anspannung und Unsicherheit bei allen Beteiligten, den Mitarbeitern, den Patienten und natürlich auch den Angehörigen. Viele sind sich nicht sicher, ob sie zu Besuch kommen sollen oder dürfen“, sagt Andersen.

Wer das Hospiz besucht, der trifft den Patienten in der Regel im Zimmer, zudem stehen Desinfektionsmittel und bei Bedarf auch ein Mundschutz zur Verfügung. „Wir wollen einfach die größtmögliche Alltagsnormalität beibehalten, auch wenn das nicht in jeder Situation möglich ist“, sagt Andersen. So bleiben die acht Ehrenamtlichen, die normalerweise die 22 Mitarbeiter des Hospizes unterstützen, aus Sicherheitsgründen derzeit fern. Zudem tragen die Pflegekräfte einen Mundschutz, wenn sie Kontakt zu den Bewohnern haben. Auch die Spaziergänge und kleinen Ausflüge rund um das Hospiz sind jetzt nicht immer so zu gewährleisten, auch wenn der Wunsch danach aufgrund des guten Wetters nun häufiger kommen sollte.

„Die Patienten verstehen, dass es aufgrund der Corona-Pandemie ein paar Veränderungen gibt. Wir müssen ja auch die Mitarbeiter schützen. Aber jeder geht mit der Situation anders um“, sagt Andersen. Mancher mache sich nun mehr Sorgen, für andere ist Corona aber auch nur zweitrangig. „Der Patient muss derzeit die meisten Abstriche machen, da so viel Besuch fernbleibt“, sagt Elvira Biallas. Dabei ist das St.-Christophorus-Hospiz ein Haus, in dem Besucher auch in Corona-Zeiten noch willkommen sind.

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