Verdi kritisiert Vorstand des Heimträgers Stroetges-Haus: Zwei leitende Pflegekräfte erhielten die Kündigung noch in der Probezeit

Mönchengladbach · Heftige Vorwürfe gegen den Vorstand des Vereins Sport für betagte Bürger und seine Vorsitzende Käthe Stroetges erhebt Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank R. Dücker im Zusammenhang mit der Schließung des Alten- und Pflegeheimes Käthe-Stroetges-Haus.

 Dieses Banner hängt am Käthe-Stroetges-Haus und sorgt bei anderen Heimträgern für Empörung.

Dieses Banner hängt am Käthe-Stroetges-Haus und sorgt bei anderen Heimträgern für Empörung.

Foto: Schameitat

„Frau Stroetges hat seit vielen Monaten sehenden Auges die Karre mit Höchsttempo vor die Wand gefahren“, sagt Dücker. Gleichzeitig spricht er den Beschäftigten, die „in diesem Jahr endlich den Mut gefunden haben, einen Betriebsrat zu wählen“, ein großes Lob aus: „Alle, von der Reinigungskraft über die Hausmeister, die Küche, die Pflege und die Verwaltung haben weit über ihre arbeitsvertraglichen Verpflichtungen hinaus und höchst professionell, nach bestem Wissen und Gewissen, ihren Job gemacht, soweit es die katastrophalen Rahmenbedingungen zugelassen haben.“ Laut Dücker hat der Verein Sport für betagte Bürger als Träger des Käthe-Stroetges-Hauses den Geschäftsführer noch während seiner Probezeit gekündigt. Anschließend habe der Verein den Pflegedienstleiter zum Geschäftsführer gemacht und einen neuen Pflegedienstleiter eingestellt. Auch diesem ist, so der Verdi-Gewerkschafter, während der Probezeit gekündigt worden: „Und das, ohne eine andere Perspektive zu haben.“

In den vergangenen Tagen hing das Banner „Bei uns geht Menschenwürde vor Dokumentation!!“ vor dem Stroetges-Haus. Das sorgte bei anderen Heimträgern für Empörung. „Heißt das, dass bei uns die Menschenwürde nicht im Vordergrund steht, weil wir aber auch die Pflegegeschichte und die Medikamentation ordnungsgemäß dokumentieren?“, hieß es. Die städtische Sozial-Holding nahm gestern einen Bewohner auf, der aus dem Käthe-Stroetges-Haus kam. „Er hatte keine Medikamente dabei und wurde uns in Hausschuhen gebracht. Bei seiner Kleidung passte nichts richtig zusammen“, berichtet Helmut Wallrafen, Chef der städtischen Sozial-Holding, die mehrere Alten- und Pflegeheime in der Stadt betreibt.

(web)
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