Neustart für Mönchengladbacher Einzelhändler Geschäfte bereiten sich auf Öffnung vor

Mönchengladbach · Am Montag dürfen Geschäfte bis 800 Quadratmeter und einige weitere wieder öffnen, aber nur unter strengen Auflagen. Welche das sind und wie sich Einzelhändler in Mönchengladbach darauf vorbereiten.

 Blick auf die Hindenburgstraße während der Corona-Krise.

Blick auf die Hindenburgstraße während der Corona-Krise.

Foto: Anika Reckeweg

Ab Montag, 20. April, dürfen Geschäfte bis 800 Quadratmeter Fläche wieder öffnen. Oberhalb dieser Grenze auch Autohäuser, Fahrradhändler, Buchhandlungen und in NRW zudem Einrichtugnshäuser und Babyfachmärkte. Einzelhändler müssen die von der Landesregierung vorgegeben Maßgaben in Eigenregie erfüllen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gibt daher Tipps zur Umsetzung der bestehenden Maßgaben im Geschäft.

„Nach derzeitigem Kenntnisstand dürfen Verkaufsstellen mit einer Größe über 800 Quadratmeter auch dann nicht öffnen, wenn sie die reguläre Verkaufsfläche temporär verkleinern“, sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Das bedeutet, dass Geschäfte wie Karstadt, Saturn oder Galeria Kaufhof vorerst geschlossen bleiben. Die IHK macht darauf aufmerksam, dass Einzelhändler, die sich über die Größe ihrer Verkaufsfläche nicht im Klaren sind, in die Baugenehmigung schauen sollten. Ferner müssen Einzelhändler den Zutritt der Kunden steuern, entsprechende Hygienevorkehrungen treffen, Warteschlangen vermeiden, 1,5 Meter Mindestabstand gewährleisten und dürfen nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche hereinlassen.

So wie Monika Kelz in ihrem Schreibwarengeschäft in Odenkirchen wird es vermutlich vielen Händlern am Wochenende gehen. „Ich werde den Laden durchforsten und die entsprechenden Laufwege schaffen“, sagt Kelz. In ihr Geschäft werde sie voraussichtlich immer nur maximal zwei Kunden gleichzeitig lassen können. „Und dann warten wir mal ab, ob das Ordnungsamt damit zufrieden ist“, sagt sie.

Andere Einzelhändler wurden von der Wiedereröffnung sogar überascht, so etwa Marlies Rennertz in Rheindahlen. Sie steckt gerade mitten im Umbau ihres „Modehaus No. 21“. „Wir üben gleich mal, wie das mit der Anprobe klappt“, sagt sie. Die Kleider hängt sie ihren Kunden an die Kabine und geht dann auf Abstand.

Neben der Ladengröße sind die von der Landesregierung vorgegeben Schutzmaßnahmen ein wichtiges Kriterium für die Wiedereröffnung. „Die Händler müssen unbedingt Hygiene- und Abstandvorschriften einhalten und dafür vor der Wiedereröffnung die Voraussetzungen schaffen. Schließlich liegt es jetzt in unser aller Verantwortung, dass sich die Infektionszahlen durch die Lockerungen nicht erhöhen“, sagt Elke Hohmann, Leiterin des IHK-Bereichs Innovation, Digitales und Wachstum. Die Händler, die bisher geöffnet hatten, hätten das sehr gut vorgemacht, betont Stadtsprecher Rütten.

Ein weiterer von ihnen ist Walter Maas, Inhaber von Samen Fuhrmann in Eicken. Eigentlich verkauft er alles rund um Pflanzen. Bis jetzt durfte er seinen Kunden aber nur Vogelfutter anbieten. Dafür hatte er einen kleinen Tisch als Abstandshalter in den Eingang gestellt. Bezahlen war mit einem selbstgebauten Klingelbeutel möglich – ein Körbchen, das er an einen langen Bambusstab gebunden hatte. Den Tisch will Maas aber erst einmal im Eingang stehen lassen. „Zu meinem eigenen Schutz“, sagt er.

Das Minto Einkaufszentrum ist weiterhin zugänglich. „Wir sind im intensiven Dialog mit unseren Miet- und Geschäftspartnern und der Stadt Mönchengladbach, sodass im Idealfall am Montag alle Läden bis zu 800 Quadratmeter unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften öffnen können“, sagt Julian Kalcher, Sprecher des Minto-Betreibers Unibail Rodamco.

Da die Kontaktsperre nicht aufgehoben ist, dürfen Einkaufszentren jedoch nur betreten werden, um die geöffneten Verkaufsstellen zu nutzen. „Darüber hinaus ist der Aufenthalt untersagt“, teilt die Stadt mit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort