Gymnasium Mönchengladbach Huma-Stiftungspreis geht in diesem Jahr an Paula Sasse

Mönchengladbach · Gute Noten sind eine Sache. Am „Huma“ werden Schüler ausgezeichnet, die soziale Verantwortung zeigen. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert.

Ein guter Schüler zu sein, hat nicht immer nur etwas mit hervorragenden Noten zu tun. Verantwortung, Respekt, Empathie, Forschergeist – es gibt viele Dinge, die Menschen zu etwas Besonderem machen. Am Stiftischen Humanistischen Gymnasium, kurz Huma, will man auch das fördern. Deshalb werden jedes Jahr Schüler oder Ehemalige ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um das „Prinzip Verantwortung“ im Sinnes des berühmtesten Huma-Schülers Hans Jonas verdient gemacht haben.mMöglich macht das die Neustiftung des Gymnasiums, das auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Im 19. Jahrhundert war Mönchengladbacher Bürgern die humanistische Bildung so wichtig, dass sie bereit waren, dafür Geld zu geben. 200 Bürger stifteten das erste Gebäude für die Schule, die 1864 gegründet wurde. In den 1960er Jahren war kein Geld mehr da, damit verschwand die Stiftung.

Zum Schuljubiläum (150 Jahre) schaffte es eine Initiativgruppe, zu der frühere Schüler, Lehrer und der damalige Schulleiter gehörten, 50.000 Euro zusammenzutragen, um die Stiftung wieder aufleben zu lassen. Und seitdem wird jedes Jahr der Stiftungspreis vergeben. Zuerst waren viele skeptisch, auch der damalige Stellvertreter und heutige Schulleiter Thomas Hollkott: „Ich dachte, jedes Jahr einen Schüler oder Ehemaligen zu finden, der herausragende Leistungen gezeigt hat: Das ist ein hohes Ziel mit philosophischem Anspruch. Das ist schon eine Hausnummer.“ Doch mittlerweile hat das Kuratorium der Neustiftung erkannt: Es geht. „Wir haben sogar eher die Qual der Wahl“, berichtet der Kuratoriums-Vorsitzende und ehemalige Lehrer Hanspeter Stapper.

Viermal wurde der mit 2000 Euro dotierte Preis bereits an besondere Schüler und Ehemalige vergeben. Die erste ausgezeichnete Huma-Schülerin ist Fee Grupe, die Deutschkurse für Migrantenkinder anbot und das so früh, dass sie in dieser Sache eine echte Vorreiterin war. Franz Jansen, der in einem indischen Kinderheim arbeitete, war Preisträger Nummer 2. Im Folgejahr bekamen Cagdas Yüksel und Yannik Kerig, die den Film „Asyland“ gedreht hatten, den Stiftungspreis. Es folgte Miriam Röder. Überzeugt hatte unter anderem ihr Tanzprojekt zur Völkerverständigung von und mit Israelis, Palästinensern und Deutschen. Am Freitag, 16. November, wird nun Paula Sasse folgen. Auch die heutige Ethnologiestudentin, so sagen Hollkott und Stapper übereinstimmend, hat mit vielen sozialen Projekten und Freiwilligen Diensten überzeugt. Stapper: „Eine sehr gute Schülerin war sie außerdem.“

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