Hauptversammlung am 12. Juni Gladbacher Bank erhöht die Dividende

Mönchengladbach · Das Institut hat das Jahr 2018 mit einem besseren Ergebnis abgeschlossen als 2017 – trotz sinkender Zinsmarge.

 Hans-Peter Ulepic, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank, und Vorstandsmitglied Sven Witteck (v.l.).

Hans-Peter Ulepic, Vorstandssprecher der Gladbacher Bank, und Vorstandsmitglied Sven Witteck (v.l.).

Foto: Andreas Gruhn

Aktionärsversammlungen der Gladbacher Bank sind in der Regel eine recht vergnügliche Angelegenheit. Der Vorstand des Kreditinstituts nennt diese jährliche Zusammenkunft der Anteilseigner mitunter auch „Familientreffen“. Wenn die Familie am 12. Juni erneut im Borussia-Park zusammenkommt, dann wird es viele wohl erfreuen, was der Vorstand zu verkünden hat: nämlich gute Zahlen. Wie Vorstandssprecher Hans-Peter Ulepic am Dienstag im Gespräch mit unserer Redaktion sagte, hat die Gladbacher Bank im Geschäftsjahr 2018 ein Betriebsergebnis in Höhe von 6,8 Millionen Euro erzielt. Das sind 100.000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Eigentlich hatte die Bank für 2018 nur ein Betriebsergebnis von 6,2 Millionen Euro erwartet.

„Wir haben im Vergleich zu unseren Erwartungen deutlich besser abgeschlossen“, sagte Ulepic. Und das soll sich auch für die Aktionäre bemerkbar machen: Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Aktionärsversammlung eine Dividende von 15 Euro je Anteilsschein vorschlagen. Das wäre ein Euro mehr als im vergangenen Jahr, als zwölf Euro Dividende und ein Bonus von zwei Euro ausgeschüttet wurden. „Wir sind der Meinung, dass es auf Grundlage des Ergebnisses und unserer starken wirtschaftlichen Position angemessen ist, die Dividende zu erhöhen“, sagte Ulepic.

Dabei macht es die Zinslage den Banken allgemeinen eigentlich immer schwerer, Geld zu verdienen. „Die Zinsmarge schrumpft immer weiter“, sagt Ulepic. 2009 lag dieser Wert bei 2,84 Prozent, 2018 noch bei 1,8 Prozent. Das wird aufgefangen durch Zuwächse im Provisionsgeschäft. Insbesondere die Erlöse aus den Ergebnissen der Vermittlung von Baufinanzierungen haben zum Ergebnis beigetragen. 236 Millionen Euro betrugen die Neuzusagen in diesem langfristigen Kreditgeschäft. Das ist war weniger als im Jahr davor, was Ulepic und Vorstandskollege Sven Witteck vor allem auf fehlende Groß-Investoren (über 10 Millionen Euro) zurückführen. „Da ist der Wettbewerb sehr intensiv, die vom Markt geforderten Konditionen wollten wir nicht mitgehen“, sagte Ulepic. Dafür hat die Gladbacher Bank in dem umkämpften Segment in der Breite zugelegt. Insgesamt stieg die Summe an Kundenforderungen aus dem Kreditgeschäft um 9,5 Prozent.

Das insgesamt betreute Kundenvolumen – die für das Institut wesentliche Kennzahl – stieg um rund 100 Millionen Euro auf 3,3 Milliarden Euro. Negative Bewertungsergebnisse aus dem Wertpapiergeschäft sorgten dafür, dass der Jahresüberschuss vor Steuern 2018 gesunken ist. Das Durchschnittsergebnis im Verhältnis zur Bilanzsumme blieb konstant bei 0,93 Prozent. „Das wollen wir 2019 weiter steigern“, sagte Ulepic. 7,2 Millionen Euro Betriebsergebnis seien das Ziel, auch wenn das Zinstief anhält. „Unsere Erwartung ist, dass sich die Zinssituation weiter so fortsetzen wird. Und das ist eine schlechte Nachricht für Sparer und diejenigen, die fürs Alter vorsorgen“, sagte Ulepic. „Es gab sicherlich schon bessere Jahre als 2018, aber unter Berücksichtigung der Situation am Markt sind wir hochzufrieden.“ Ulepic und Wittek kündigten dazu an, die „Verschlankungen beim Personal“ fortzusetzen. Derzeit beschäftigt die Gladbacher Bank an den vier Standorten 136 Mitarbeiter.

Die Aktionäre werden am 12. Juni auch noch einmal über das Thema Kapitalerhöhung diskutieren. Zwar plant der Vorstand dies nicht in den kommenden Jahren, was jene Leute enttäuschen dürfte, die auf der Warteliste für Aktienkäufe stehen. Allerdings läuft die dauerhaft ausgesprochene Ermächtigung um eine Erhöhung um 50 Prozent in diesem Jahr aus. Diese will der Vorstand verlängern lassen, allerdings nur noch für Erhöhungen von bis zu 20 Prozent.

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