Auszeichnung GGS Hockstein ist jetzt eine Schachschule

Mönchengladbach · Das Qualitätssiegel wird der Deutschen Schachjugend vergeben. Es fördert und fordert.

 Ausgezeichnet: Schulleiterin Elisabeth Boms und Schach-AG-BetreuerThomas Krause von der GGS Hockstein, die ab sofort eine Schachschule ist.

Ausgezeichnet: Schulleiterin Elisabeth Boms und Schach-AG-BetreuerThomas Krause von der GGS Hockstein, die ab sofort eine Schachschule ist.

Foto: Armin Kaumanns

Die Kinder der GGS Hockstein hatten sich zur Feierstunde kostümiert, Stirnbänder mit Schachfiguren gebastelt und natürlich angezogen. Und als Christian Goldschmidt, Schulschachreferent im Landes-Schach-Verband, ihre Schule mit dem Qualitätssiegel des Deutschen-Jugendschachbundes auszeichnete, war die Freude riesig. Bei der Übergabe der Ernennungsurkunde an Schulleiterin Elisabeth Boms sangen die Kinder sogar einen eigens eingeübten Schach-Kanon auf die Melodie von „We will rock you“. Da hatte auch Thomas Krause, der seit Jahren die Schach-AG der Schule betreut, gut lachen.

Jetzt hängt ein schmuckes Schild an der Außenwand der Schule und dokumentiert den Stolz von Schülern und Lehrern, mit ihrem Schachangebot etwas Besonderes zu sein. Denn „Schachschule“ kann längst nicht jeder. Das Qualitätssiegel ist mit hohen und genauen Anforderungen verknüpft, die zurzeit nur knapp 100 Schulen in Deutschland erfüllen und davon sind die meisten Weiterführende. In NRW ist Hockstein überhaupt erst die vierte Schach-Grundschule und vertritt damit nach innen und außen den Anspruch, dem Schachspiel innerhalb des Alltags einen besonderen Stellenwert einzuräumen.

Dazu gehört weit mehr als eine erfolgreiche Schach-AG, wie sie die Hocksteiner schon drei Mal zur Deutschen Meisterschaft brachte. Im nächsten Jahr peilt Coach Thomas Krause mit seinen vier Besten, die letztjährigen DM-Achten, sogar den Deutschen Meistertitel an. Nein, Deutsche Schachschule wird nur, wer Schach zur Sache der ganzen Schule macht. In Hockstein spielen Kinder schon im „Offenen Anfang“ ab 7.45 Uhr Schach; Bretter und Figuren sind in jedem Klassenraum selbstverständlich; inzwischen gibt es kaum Kinder, die nicht wenigstens die Schach-Regeln beherrschen. Und das Lehrerkollegium selbst hat im letzten Sommer eine Fortbildung in Sachen Schach absolviert. Ein Lehrer hat jetzt ein Angebot speziell für Mädchen des 1. und 2. Schuljahres gestartet.

Denn neben der gezielten Talentförderung, zu der die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schachvereinen unerlässlich ist, spielt Schach im pädagogischen Programm der Schule eine wichtige Rolle. Schulleiterin Boms sieht einen durchweg positiven Einfluss aufs Lernklima. Sie wünscht sich derweil strukturelle Verbesserungen wie spezielle Schach-Angebote für lernschwache Kinder. Doch das ist Zukunftsmusik. „Dass wir jetzt Schachschule sind, macht uns stolz. Und gibt uns Rückenwind für weitere Vorhaben“, sagt sie. Mit so einem Qualitätssiegel lassen sich vielleicht auch leichter neue Unterstützer gewinnen.

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