12.500 Euro an Mönchengladbacher Verein Spende für Suppentanten statt Firmenfeier

Mönchengladbach · Zu ihrem 125-jährigen Jubiläum entschied sich die Gewoge gegen eine Firmenfeier. Stattdessen spendete die Genossenschaft an eine Obdachlosenorganisation.

  V.l.: Hanne-Kathrin Bertrams, Thomas Körfges von der Gewoge mit Iris van Montfort-Eickhoff und Kerstin Wegmann vom Verein Suppentanten.

V.l.: Hanne-Kathrin Bertrams, Thomas Körfges von der Gewoge mit Iris van Montfort-Eickhoff und Kerstin Wegmann vom Verein Suppentanten.

Foto: Gewoge

Das Ziel war von Beginn an klar: Als die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft (Gewoge) 1897 gegründet wurde, wollte sie vor allem die Wohnungssituation jener Gladbacher verbessern, die finanziell schlecht gestellt sind.

An diesem Konzept halte man bis heute fest, sagt Thomas Körfges, Geschäftsführer der Gewoge 1897. Das Erzielen von Gewinnen sei nach wie vor kein vorrangiges Unternehmensziel. Deswegen könne man Wohnungen auch zu niedrigeren Mietpreisen anbieten. Das Mitbestimmungsrecht aller Mitglieder sei ebenso wichtig.

Zur sozialen Grundausrichtung der Genossenschaft passt auch, wie die Gewoge jetzt ihr 125-jährigen Firmenjubiläum feiert: Statt eine große Party zu organisieren, wurde der Gladbacher Obdachlosenorganisation Suppentanten eine Spende in Höhe von 12.500 Euro übergeben – 100 Euro für jedes Jahr seit der Gründung der Gewoge. Grund für diese Entscheidung seien unter anderem die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg gewesen. „Obdachlose gehören zu Ärmsten der Armen unserer Wohlstandsgesellschaft, die nur sehr schwer in der Lage sein werden, eine Genossenschaftswohnung zu erhalten“, sagt Körfges. „An diese Menschen wollten wir denken und haben für unsere Spende eine Organisation gesucht, von der wir ausgehen können, dass das gespendete Geld eins zu eins an die Bedürftigen und nicht in eine Verwaltung fließt.“

Für die Suppentanten kommt das Geld zur richtigen Zeit: Man brauche dringend ein Kühlhaus, um Fleisch und Gemüse für die Bedürftigen frisch zu halten und für die Wintermonate einzufrieren, sagt Iris van Montfort-Eickhoff, Vorsitzende des Vereins. Bislang habe man Lebensmittelspenden und Einkäufe in drei alten Kühltruhen zwischengelagert. Eine davon ist vor Kurzem kaputt gegangen. Zwischen 8000 und 10.000 Euro soll das rund vier Quadratmeter große Kühlhaus kosten. Der Rest der Spendensumme werde in Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter investiert. „Seit der Corona-Pandemie kommen immer mehr Menschen zu uns, die dringend Hilfe benötigen“, sagt Montfort-Eickhoff. Deswegen sei die Spende der Gewoge mehr als willkommen.

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