Wohnungsbaugenossenschaft in Mönchengladbach Gewoge 1897 kommt bisher gut durch die Corona-Krise

Mönchengladbach · Fast alle Wohnungen seien belegt, Mietausfall gab es kaum, berichtet Vorsitzender Thomas Körfges. Außerdem sei man in Mönchengladbach gut aus dem Jahr 2019 herausgegangen – mit einem gesteigerten Überschuss am Jahresende.

 Gewoge-Vorstand Thomas Körfges.

Gewoge-Vorstand Thomas Körfges.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Mönchengladbacher Wohnungsbaugenossenschaft Gewoge 1897 ist bisher ganz gut durch die Corona-Krise gekommen. „Wir hatten keine baulichen Verzögerungen durch das Virus“, sagt der Vorsitzende Thomas Körfges. Allerdings sei die Mitgliederversammlung erst einmal verschoben worden. „Wir hoffen, dass wir die bis Ende des Jahres durchführen können, denn ohne Beschluss können wir keine Dividende ausschütten. Außerdem stehen auch Wahlen an“, sagt Körfges. Aktuell habe die Gewoge den 26. November als Termin für die Zusammenkunft im Blick. Geplant ist, die Mitgliederversammlung mit Anmeldungen in der Teilnehmerzahl kontrollieren zu können. Im schlimmsten Falle müsse erwogen werden, ob die Versammlung in diesem Jahr digital stattfinden könne.

Auf den Jahresabschluss kann die Wohnungsbaugenossenschaft dennoch positiv zurückblicken. „Das Jahr 2019 war wirtschaftlich gesehen für die Genossenschaft hervorragend“, teilt die Gewoge mit. Es habe einen Jahresüberschuss von rund 1,4 Millionen Euro gegeben. Im Vorjahr waren es 300.000 Euro weniger. Das Geld werde in Modernisierungen und Neubauten gesteckt.

„Wir haben aktuell kaum Leerstände und die, die wir haben, sind provoziert. Der Wohnungsbau läuft weiter sehr gut“, betont Körfges. Allerdings: „Die Baupreise sind ein großes Problem, und die Bücher der Handwerker sind voll“, berichtet er. „Die Leute legen ihr Geld aktuell nicht bei der Bank an, sondern investieren in Betongold.“ Die nicht vermieteten Wohnungen sollten saniert oder das Gebäude abgerissen werden, so der Vorsitzende. Mit den Bewohnern komme man so überein, dass sie eine andere Wohnung beziehen – ganz oder als Übergang.

Über 1122 Wohnungen verfügt die Gewoge aktuell. Sanierungsbedarf bestehe vor allem bei alten Gebäuden. „Wir haben Immobilien aus den 1920er-Jahren, die wir abreißen und durch Neubauten ersetzen wollen“, sagt Körfges. In Windberg etwa plane die Gewoge einen Block mit fünf Häusern „in Premium-Lage“ abzureißen, so Körfges. „Die Gebäude haben ihren Zenit überschritten und sind auch keine schönen Häuser, das waren Pflicht-Bauten“, erläutert Körfges, warum eine Sanierung keinen Sinn ergebe. „Die Keller sind feucht, die Wohnungsschnitte nicht barrierefrei, die Bäder sehr klein. Die Bedürfnisse der Menschen damals waren eben andere als heute“, betont Körfges. „Die Gebäude sind absolut nicht mit solchen zu vergleichen, die etwa im Gründerzeitviertel stehen.“

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