Orientierung gesucht Gesundheit gefragtes Thema in VHS

GLADBACH · Therapien bietet die Volkshochschule zwar nicht an, aber dennoch informieren sich dort viele Menschen zu Gesundheitsfragen. Sie suchen verlässliche Orientierung.

 Yoga ist auch ein gesundheitsförderndes Angebot. Foto: dpa

Yoga ist auch ein gesundheitsförderndes Angebot. Foto: dpa

Foto: dpa-tmn/Monique Wüstenhagen

Matina Bussmann muss zwar schmunzeln, aber eigentlich ist das Thema viel zu ernst: „Es kommen in der Tat schon mal Anrufe mit der Frage: Machen Sie auch Therapien?“ Die Antwort ist: Nein. Die Volkshochschule Mönchengladbach biete zwar eine Menge an, sagt Bussmann, aber keine Beratung in Gesundheitsfragen, schon gar nicht Therapien. Gesundheitsthemen allerdings sind traditionell ein großer Schwerpunkt im Kursangebot der VHS. „Das geht immer“, sagt die stellvertretende Direktorin und Programmbereichsleiterin Psychologie. „Wir ersetzen keine Ärzte, aber wir bieten eine Plattform. Wir informieren über die einzelnen Aspekte eines Themas, zum Beispiel ‚Wie gehe ich mit einer Krebserkrankung um?’ Dadurch geben wir insgesamt eine medizinische Orientierung. Nach dem Motto: Was zum Beispiel ist eine Schizophrenie? Was eine Depression?“

Die Kurse und Foren im Bereich „Gesundheit“ sind beliebt. Bis zu 100 Interessierte kommen zu einem Termin. Pro Halbjahr nutzen bis zu 10.000 Teilnehmer das Programm der VHS, „Tendenz steigend.“ Vor neun Jahren habe man noch 6.000 pro Semester gezählt.

Für alle Kurse und Foren der Volkshochschule gelte, so Bussmann: „Wir arbeiten mit sehr professionellen Referenten zusammen.“ Viele würden zwar in der freien Wirtschaft deutlich mehr verdienen, „aber sie kommen auch zu uns, und akzeptieren das vergleichsweise geringe Honorar, weil sie spüren, dass das Volkshochschul-Publikum das dankbarste ist.“ Das vielleicht einstmals verbreitete Image der etwas verschnarchten Bildungseinrichtung sei längst passé. Und: „Uns ist wichtig, dass die Nähe zu den Referenten erhalten bleibt.“

Das bestätigt Corinna Peschke.  Die Programmbereichsleiterin für Junge VHS ergänzt: „Wir verstehen unsere Nutzer als Kunden die bei uns eine Dienstleistung einkaufen.“ Seit die VHS die Bereiche Prävention, Gesundheit, Lifestyle ausgebaut hat, kommen immer mehr Menschen. „Der Bedarf ist da, gerade in der heutigen Zeit, in der die Menschen mehr noch als früher nach Orientierung suchen. Bei uns bekommen sie die“, sagt Peschke. Und: „Die Menschen brauchen einander.“

Dabei habe sich der Unterrichtsstil im Laufe der Zeit deutlich verändert: weg vom Frontalunterricht, hin zu kleinen Kursen. So sei der Austausch und der Dialog einfacher. Viele würden diese kleinen Gruppen durchaus auch als einen „geschützten Raum“ identifizieren; gerade auch wenn es um die Themen „Trauern“ oder auch „Konfliktmanagement“ gehe.

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