Mönchengladbacher Forderungen an Politik Gastronomen lehnen sich auf

Mönchengladbach · Nach zwei Jahren Pandemie geraten auch gesunde Betriebe in die roten Zahlen. Auch Mönchengladbacher Wirte begehren auf und erheben Forderungen an die Politik.

Die Gastronomen Sinan Heesen, Frank Klix, Tim Kremer, Sandra Züwerink und Wassili Theis (v. l.) fordern Planungssicherheit.

Die Gastronomen Sinan Heesen, Frank Klix, Tim Kremer, Sandra Züwerink und Wassili Theis (v. l.) fordern Planungssicherheit.

Foto: Garnet Manecke

Zwei Jahre Pandemie haben die Gastronomen mürbe gemacht. Vom anfänglichen Optimismus im März 2020, die Krise irgendwie zu meistern, ist kaum noch etwas zu spüren. „Wir wollen wieder Planungssicherheit“, sagt Frank Klix, Geschäftsführer der Vipur Franchise GmbH. Das Unternehmen betreibt zehn Restaurants in Deutschland, zwei davon sind das Purino am Schloss Rheydt und das im Hardter Wald. Zusammen mit seinen Kollegen Sinan Heesen (Ninety nine und Kaiser-Friedrich-Halle) Tim Kremer (Eventfaktur), Sandra Züverink (van Dooren) und Wassili Theis (Sonnenhausplatz) hat er sich dem bundesweiten Protest  des Gastro-Netzwerks „Leaders Club“ angeschlossen.

Sinkende Umsätze, steigende Kosten und Personalmangel sind die drei drückendsten Probleme. Sinkende Umsätze auf der einen Seite, rasant steigende Kosten auf der anderen. „Wir haben die Situation, dass gesunde Unternehmen durch die Krise verschuldet sind“, sagt Klix.  „Um wenigstens einen Teil aufzufangen, fordern wir die Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie.“

Das würde die steuerlichen Abgaben für die Unternehmen senken. Gleichzeitig würde es helfen, die Preise nicht zu stark anheben zu müssen. „Im Dezember sind die Preise für landwirtschaftliche Produkte um 20 Prozent gestiegen“, sagt Klix. „Das muss an die Gäste weitergegeben werden.“ Auch die Möglichkeit, Darlehen flexibler und in längeren Zeiträumen zu tilgen, würde den Gastronomen Luft verschaffen. Die Erhöhung des abgabefreien Corona-Bonus für Mitarbeiter von 1500 auf 3000 Euro und eine vorgezogene Erhöhung der Verdienstobergrenze für Minijobs auf 520 Euro würde die Jobs in der Gastronomie wieder attraktiver machen, sind die Gastronomen überzeugt.

Planungssicherheit gäbe es auch, wenn Regeln deutschlandweit einheitlich wären und nicht ständig verändert würden. „Ich möchte keine Überbrückungshilfen mehr“, sagt Sinan Heesen. „Aber wenn Regeln wie 3G oder 2G plus länger bestehen, gewöhnen sich alle daran. Das Hin und Her verunsichert viele.“

Für Unternehmen, die in mehreren Bundesländern Betriebe haben, bedeuteten die unterschiedlichen Vorgaben einen immensen administrativen Aufwand, sagt Klix. „Das ist kaum noch zu leisten.“ Die Gastronomen fordern von den Politikverantwortlichen bei Bund, Ländern und Kommunen eine Perspektive. So wünschen sich die Mönchengladbacher Gastronomen von der Stadt ein Entgegenkommen bei den Gebühren.

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