Mönchengladbach Fußballer-Trikots sind mehr als nur Stoff

Mönchengladbach · Die Trikots der Bundesligisten erzählen manche Anekdote. Stefan Appenowitz hat in seinem Buch die Trikots seit 1963 zusammengestellt. Jetzt war er zur Lesung in der Fohlen-Sportsbar.

 Stefan Appenowitz (Mitte) bei seiner Lesung in der Fohlen-Sportsbar mit (v.l.) Matthias Gorke, Elmar Kreuels, Detlef Geier und Herbert Laumen.

Stefan Appenowitz (Mitte) bei seiner Lesung in der Fohlen-Sportsbar mit (v.l.) Matthias Gorke, Elmar Kreuels, Detlef Geier und Herbert Laumen.

Foto: Eva Baches

(eba) Stefan Appenowitz wohnt in München, sein Herz gehört aber den Fohlen. Er ist gebürtig aus Paderborn und wurde von seinem Onkel schon als Kind mit dem Virus Borussia infiziert. „Jedes Jahr zu Nikolaus bekam ich von meinem Onkel etwas von Borussia geschenkt“, erzählte der Autor jetzt bei einer Lesung im Stadion. Wenn er sich ein Spiel seiner Lieblingsmannschaft anschaut, interessiert ihn natürlich der Fußball, aber noch mehr begeistert er sich für die Trikots der Mannschaften. Für ihn und viele Sammler sind die Trikots echte Kultobjekte.

In der Saison 1982/83 trug der VfL Bochum ein Trikot mit dem Aufdruck „Polsterwelt“. „Ich habe gedacht, die Firma sei bekannt in Bochum, aber ich konnte nichts finden. Niemand kannte die Firma. Schritt für Schritt musste ich mich vortasten“, sagt Appenowitz. „Ich habe über den Europa-Möbelverband und die Möbelzeitung Anfragen gestellt.“ Über den Verband habe er Kontakt zu der Familie in Budapest, der das Unternehmen gehört hatte. „Wir haben uns über E-Mail ausgetauscht.“

Diese und ähnliche Geschichten hat er in seinem Buch „Bundesliga-Trikots: 1963 bis heute“ auf mehr als 200 Seiten in zwei Jahren zusammengetragen. Er porträtiert alle Ausrüster der Liga und zeigt Trikots aus 54 Jahren Bundesliga-Geschichte. Matthias Gorke ist einer von 30 Sammlern, die Appenowitz mit ihrer Sammlung unterstützt haben. Er ist Experte für Borussia und hat manche Schätze und Geschichten auf Lager: „Oliver Neuville hatte bei einem Spiel kein Trikot. Er trug immer Kurzarm. Man kaufte ein Trikot im Fan-Shop, beflockte es mit Namen und Nummer und schnitt die Ärmel ab“, sagt er. „Bei einigen Fotos kann man die Zacken der Schere sehen.“ Elmar Kreuels, Archivar der Borussia, und Fohlen-Legende Herbert Laumen waren beeindruckt von der Sammlung. „Wir hatten Trikots ohne Werbung. Blütenweiß mit kleiner Raute. Wir haben einmal damit gespielt“, so Laumen.

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