An der Hochschule Niederrhein Einblicke für Studierende in die Finanzwelt

Mönchengladbach · In der Expertenreihe des Forums Banking & Finance der Hochschule Niederrhein waren diesmal Manager von VW zu Gast.

 Die beiden Finanzeperten Jan Casper (l.) und Julian Klar (r.) wurden von Prof. Bernhard Müller begrüßt.   Foto: Markus Rick

Die beiden Finanzeperten Jan Casper (l.) und Julian Klar (r.) wurden von Prof. Bernhard Müller begrüßt. Foto: Markus Rick

Foto: Markus Rick (rick)

Einblicke in die globale Finanzwelt und speziell in die des Volkswagenkonzerns gaben in der Expertenreihe des Forums „Banking & Finance“ der Hochschule Niederrhein die beiden Finanzexperten Julian Klar (Volkswagen AG) und Jan Casper (Volkswagen Financial Service).

Das Forum, organisiert von Professor Bernhard Müller, findet im 21. Jahr statt und hat das Ziel, den an Finanzthemen interessierten Studierenden einen wirklichkeitsnahen Einblick in betriebliche Vorgänge zu gewähren. So erfuhren die Studierenden, dass der Volkswagen-Konzern einer der weltweit größten privaten Arbeitgeber ist. Insgesamt beschäftigt er mehr als 600.000 Mitarbeiter, über 40 Prozent davon in Deutschland.

Operatives Geschäft Das operative Geschäft der Volkswagen AG gliedert sich in die drei industriellen Segmente Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Omnibusse sowie Power Engineering (Großdieselmotoren, Turbomaschinen, Spezialgetriebe, Komponenten der Antriebstechnik und Prüfsysteme). Im Segment Finanzdienstleistungen (Volkswagen Financial Services AG) sind die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, die Versicherungen und das Flottengeschäft zusammengefasst.

VW-Angebot in 153 Ländern Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2018 auf 236 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug 12,2 Milliarden Euro (2017: 11,5 Milliarden Euro). Der Konzern betreibt in 20 Ländern Europas und in elf Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas 122 Fertigungsstätten. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen-Konzern in 153 Ländern an.

Eine Milliarde Dollar für das neue US-Werk Die zentrale Aufgabe der Volkswagen Bank ist die Absatzförderung für den Volkswagen-Konzern und seiner Marken, mit einer Bilanzsumme per 31. Dezember 2018 von 83,0 Milliarden Euro. Das Bank- und Kreditgeschäft außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums steuert die Volkswagen Financial Services AG. VW investiert rund eine Milliarde US-Dollar, aufgenommen im US-Kapitalmarkt, um im Werk Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee Elektroautos für den nordamerikanischen Markt zu bauen. Dabei sollen rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Am Standort sollen ab 2022 SUVs der ID-Serie produziert werden.

Rückzug nach Dieselkrise Nach Ausbruch der Dieselskandals 2015 zog sich VW Financial Services (genauso wie der Mutterkonzern) erst einmal vom Anleihemarkt zurück. Zu groß war die Skepsis der Investoren, zu teuer wäre die Kapitalbeschaffung geworden. Stattdessen stellten die Niedersachsen ihre Refinanzierung über normale Kundeneinlagen sicher. Anfang vergangenen Jahres kehrte die VW-Finanzsparte an den Kapitalmarkt zurück.

Zukunftsaussichten Die Volkswagen Finanzdienstleistungen werden auch das Geschäftsjahr 2019 mit einem Rekordergebnis (Vorjahr: 2,61 Milliarden Euro) abschließen und den Vertragsbestand auf deutlich mehr als 21 Millionen Verträge steigern (Vorjahr 20,3 Millionen Stück).

Fabriken Bis 2022 will Volkswagen acht Fabriken auf drei Kontinenten betreiben, die Elektrofahrzeuge auf Basis der neuen MEB-Plattform (Modularer Elektrifizierungsbaukasten) produzieren. Ab Ende 2019 wird im Werk Zwickau ein elektrisches Kompaktfahrzeug gebaut. Später folgen Emden, Hannover, Dresden und das tschechische Mlada Boleslav.

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