Veranstaltung in Mönchengladbach Eine unterschätzte Straße lädt zum Fest

Mönchengladbach · Orientalischer Supermarkt, Restaurant, Dekoartikel, sogar ein Laden für Vinyl-Platten – die Friedrich-Ebert-Straße war einst prunkvoll, führt aber inzwischen ein Schattendasein. Zu Unrecht, wie Anlieger finden. Mit einem Straßenfest für Familien wollen sie Aufmerksamkeit wecken.

Das Quartiersmanagment Rheydt und viele Anlieger der Friedrich-Ebert-Straße wollen gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern feiern.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Neue Wege wollen Anlieger und das Quartiersmanagement Rheydt an der Friedrich-Ebert-Straße beschreiten. Zum ersten Mal findet dort am Samstag, 7. September, von 12 bis 18 Uhr ein Familien-Straßenfest auf dem Abschnitt zwischen Marktstraße und Mühlenstraße statt.

Die Idee zu diesem Fest, das mehr Aufmerksamkeit auf diese Straße richten soll, geistert schon seit geraumer Zeit in den Köpfen der Organisatoren. „Es ist schon lange ein Wunsch des Quartiersmanagement, hier etwas zu gestaltet“, sagt Gerrit Rost vom Quartiersbüro. Sie betont, dass es an dieser Straße „immer schon“ einen großen Zusammenhalt gegeben habe. Daraus sei das Fest entstanden, das dazu dienen soll, „aus den einzelnen Initiativen eine gemeinsame Präsentation zu machen“, wie Norbert von Dahlen vom Plattenladen „For the Records“ als einer der Sprecher der Anlieger meint.

Die Friedrich-Ebert-Straße werde als eine Art „Stiefkind“ in Rheydt wahrgenommen, beklagen die Initiatoren des Festes, weil dort Durchgangsverkehr herrsche und es – anders als in umliegenden Straßen – nicht das Flair eines verkehrsberuhigten Bereichs gebe. Die Anlieger wollen gegen diesen Eindruck vorgehen. „Unsere Straße ist eine Straße mit einer großartigen bunten Mischung an Geschäften und Institutionen, in der viel passiert“, sagt von Dahlen. Und Rost betont, dass es in dieser Straße keinen gewerblichen Leerstand gebe.

Um das einzigartige Flair zu feiern, haben sich die vielen Anlieger zusammengetan, um das Straßenfest zu organisieren und mit den Bürgern zu feiern. Dabei wollen sie alle mitnehmen, die auf der Straße eine Heimat haben: die Händler, die Gastronomen, die Kinder, die die Musikschule oder das Lerncenter besuchen, und auch die Studierenden des anliegenden Wohnheims. „Wir wollen den Zusammenhalt stärken“, sagt von Dahlen.

Mit einem bunten, vielfältigen Angebot wollen die Akteure dazu beitragen, Rheydt zu einem anziehenden Ort machen. Dafür wird am 8. September der Bereich zwischen Marktstraße und Mühlenstraße für den Straßenverkehr gesperrt. Die Fläche verwandelt sich in einen großen Veranstaltungsbereich mit Sitzgelegenheiten, Spiel- und Essensangeboten sowie einer Musikbühnen. Außer den vielen internationalen Geschäften sind auch die Musikschule, das Freiwilligen-Zentrum und viele andere Organisationen mit Aktivitäten auf der Straße und bieten internationale Speisen, Kaffeeklatsch und Spielespaß an. Das vielfältige Musikprogramm mit Musikgruppen, Trommeln, Karaoke und Tanz auf den beiden Bühnen rundet das Fest ab. Das Programm für Kinder bietet zahlreiche Attraktionen, etwa mit ein Bobbycar-Rennen und eine Hüpfburg.

„Am ersten Samstag im September wird in Rheydt einiges los sein“, meint Rost mit dem Verweis darauf, dass das multikulturelle Familienfest an der Friedrich-Ebert-Straße nur eine von vielen Attraktionen ist. Es gibt ja auch noch den Wochenmarkt mit Weingarten auf dem Marktplatz, außerdem einen Flohmarkt auf der Hauptstraße und dem Harmonieplatz.

Wenn es nach den Initiatoren geht, wird das Friedrich-Ebert--Straßenfest keine einmalige Sache bleibe. „Alles, was nachbarschaftliche Verbindungen schafft, ist gut“, sagt von Dahlen. Das Fest könnte die Initialzündung sein für weitere attraktive Veranstaltung auf dieser Straße. Dann werden vielleicht noch mehr Anlieger eingebunden und beteiligen sich noch mehr Geschäfte als jetzt bei der Premiere.

Hinweis der Redaktion: In einer ersten Fassung stand im Infokasten, dass der Namensgeber der Straße, der Sozialdemokrat Friedrich Ebert, von von 1919 bis 2025 erster Reichspräsident war, richtig ist selbstverständlich von 1919 bis 1925. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.