Serie Was macht eigentlich? Der Ruheständler: Von wegen in ein Loch zu fallen …

Mönchengladbach · Wie Ex-NEW-Vorstand Friedhelm Kirchhartz den Ruhestand erlebt und sich beim VfR Büttgen einbringt.

 Die Familie Kirchhartz: Friedhelm und Lilo mit ihren Söhnen Pascal und Patrick, sowie Schwiegertochter Elli.

Die Familie Kirchhartz: Friedhelm und Lilo mit ihren Söhnen Pascal und Patrick, sowie Schwiegertochter Elli.

Foto: FK

Als „Rentner“, ist das Prinzen-Thema für Friedhelm Kirchhartz keins mehr. „Ich habe mich wirklich in den Ruhestand verabschiedet“, sagt er, selbst überrascht, wie leicht der Umstieg fiel. „Ich habe seit meinem 27. Lebensjahr gearbeitet. Oft abends, viel an den Wochenenden. Ich hatte ein bisschen gefürchtet, in ein Loch zu fallen. Doch ich genieße es, keinen Termindruck mehr zu haben.“ Aber immer noch genug zu tun, um absolut keine Langeweile zu kennen. Familie, Urlaub, Sport, Gartenarbeit und Handwerken bieten genügend Beschäftigung und Abwechslung, nichts kommt zu kurz.

Er fährt nicht nur Rad, sondern läuft auch regelmäßig, 90 bis 100 Einheiten à sechseinhalb Kilometer im Jahr auf seiner „Hausstrecke“ rund um Büttgen. Und da ist der Urlaub, den er und seine Frau Lilo gerne auch mit Freunden und der Familie verbringen, im Sommer und im Winter, am Mittelmeer, am Tegernsee, in den Bergen beim Skifahren. „Wenn wir dann auf der Terrasse sitzen, See und Berge sehen, dann fiel früher aller Stress und Druck von mir ab. Und auch heute genießen wir es. Aber nicht zu lange, sechs bis acht Tage reichen …“

Und es gibt ja schließlich auch was zu tun daheim, vor allem bei der Radsportabteilung des VfR Büttgen. Sein Vater Peter Kirchhartz hat sie einst gegründet, seine Schwester Marianne hat einen ganz prominenten Radsportler geheiratet: Hans Lutz, 1976 Olympiasieger, 1973, 1974 und 1975 Weltmeister. Friedhelm Kirchhartz will aber kein offizielles Amt beim VfR mehr. Aber er mischt hinter den Kulissen noch tatkräftig mit, kümmert sich im Förderverein um Sponsorengelder und darum, dass der Büttgener Radsport seinen Stellenwert behält. Das „Sportforum Kaarst-Büttgen“ mit seiner über Deutschland hinaus bekannten Radsporthalle und der Radrenn-Außenbahn bietet hervorragende Voraussetzungen. Hier sind bekannte Sportler, bis zu Udo Hempel, Günter Schumacher, Andreas Beikirch und Markus Fothen groß geworden. „Und unsere Jugend mischt heute in Deutschland immer noch vorne mit“, sagt Friedhelm Kirchhartz stolz. „Bei uns trainieren 30 Kinder und Jugendliche.“

 Die Enkel Malia und Maximilian beim Spurt in den Mai 2019.

Die Enkel Malia und Maximilian beim Spurt in den Mai 2019.

Foto: FK

Zwei alljährliche Veranstaltungen haben bundesweiten Ruf, locken nach wie vor Weltmeister nach Büttgen: Der „Spurt in den Mai“ am 30. April in der Radrennbahn im Sportforum, in diesem Jahr zum 40. Mal, und zum 57. Mal am 1. Mai auf der Straße. „Für unser großes Helferteam bringt das Arbeit vom Oktober bis in den Mai“, sagt Kirchhartz, der sich auch hier nicht in den Vordergrund stellen mag: „Und mit dem erst 23-jährigen Lars Witte haben wir ja seit zwei Jahren einen jungen Mann, der die Organisation klasse macht.“ Da kann Friedhelm Kirchhartz ja beruhigt seinen Ruhestand weiter ausdehnen.

(oes)
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