In Rheydt und Gladbach Feuerwehr lehrt auf den Marktplätzen Leben retten

Mönchengladbach · Einen Menschen wiederbeleben, der einen Atem- und Kreislaufstillstand erlitten hat, kann jeder. Das findet zumindest die Mönchengladbacher Feuerwehr. Anlässlich der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“ vom 16. bis 22. September will sie auch den Beweis antreten – in aller Öffentlichkeit.

 Eine Herz-Druck-Massage kann Leben retten.

Eine Herz-Druck-Massage kann Leben retten.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Am 18. und 19. September jeweils von 10 bis 16.30 Uhr zeigt sie auf dem Alten Markt und dem Rheydter Markt, wie es geht – unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“.

In den meisten Fällen, so die Stadtverwaltung, werden Menschen im persönlichen Umfeld von Herzstillständen ereilt – zu Hause, beim Sport oder am Arbeitsplatz. Mithin ist es wichtig, dass Angehörige oder Kollegen in solchen Fällen wissen, was zu tun ist. Und eben dieses Wissen will die Feuerwehr vermitteln. „Durch das Reanimationstraining tragen wir dazu bei, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen sowie Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen“, sagt Feuerwehrchef Jörg Lampe.

Mit dem öffentlichen Reanimationstraining am Mittwoch, 18. September in Mönchengladbach auf dem Alten Markt und am Donnerstag, 19. September auf dem Marktplatz Rheydt will die Feuerwehr Mönchengladbach ein Zeichen setzen: Reanimation ist einfach. Die Hemmschwelle, einem Fremden zu helfen, mag höher sein als bei Personen aus dem persönlichen Umfeld. Die wichtigste Botschaft sei aber auch in diesem Fall, sagt die Stadtverwaltung: Man könne nichts falsch machen. Der einzige Fehler sei, nichts zu tun.

Zwar sind die Fälle, in denen einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden, seit Einführung der Woche der Wiederbelebung von 17 auf 31 Prozent angestiegen. Dennoch ist die Helferquote in Deutschland nach Angaben der Stadtverwaltung im internationalen Vergleich zu gering. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, sei bei der Wiederbelebung zweitrangig. Mit einer Herz-Druck-Massage würden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die lebensrettende Devise laute „Prüfen. Rufen. Drücken.“: Prüfen, ob die Person noch atmet. Dann unter der Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.

Weitere Informationen zur Woche der Wiederbelebung und Aufklärungsmaterial über die Reanimationen gibt es unter www.einlebenretten.de.

(hh)
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