Vorbereitungen für Großeinsätze Im Katastrophenfall ist die Feuerwehr gut aufgestellt

Mönchengladbach · Rund 170-mal rückt der Rettungsdienst zu medizinischen Einzelnotfällen aus, aber was geschieht bei einer Seuche mit hunderten Erkrankten?

 13 Rettungswagen sind in Mönchengladbach täglich im Einsatz.

13 Rettungswagen sind in Mönchengladbach täglich im Einsatz.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Rund 170-mal täglich rückt die Feuerwehr mit ihren Rettungswagen zu medizinischen Einzelnotfällen aus. Aber was geschieht bei einem Flugzeugabsturz mit hunderten Verletzten oder bei einer Seuche mit zahlreichen Erkrankten?

„Auch für solche Fälle sind wir gut aufgestellt“, versichert Mönchengladbachs Feuerwehrchef Jörg Lampe. Der Fall in Güdderath im Jahr 2008 habe das schon gezeigt. Nach einem Brand strömten damals aus einem Großlager für Lacke 25 Millionen Liter Kohlendioxid aus einer automatischen Löschanlage. Durch unglückliche Umstände sammelte sich eine geruchs- und farblose Gaswolke in einer Mulde – mit verheerenden Folgen. Plötzlich wurden 14 leblose Menschen auf der Straße gemeldet. 350 Einsatzkräfte retteten Menschen, evakuierten das betroffene Gebiet und behandelten 104 Verletzte.

Zum Glück gibt es solche Großeinsätze in der Stadt nicht oft. Aber sie werden regelmäßig geübt. Und weil bei Katastrophen die örtlichen Kräfte nicht ausreichen, werden laut Lampe auch andere Wachen in die Einsatzpläne mit „verzahnt“. Es gebe Stufenkonzepte, die gut aufeinander abgestimmt sind. So seien Mönchengladbacher Rettungskräfte auch nach der Massenpanik bei der Loveparade eingesetzt gewesen. Bei Anforderungen aus anderen Städten wüssten die Wachen ganz genau, wie viele Kräfte sie mit welchen Material schicken. Das sei alles fest definiert, berichtet Lampe. Für funktionierende Einsätze müsste die Feuerwehr aber auch das passende Gerät haben. Was im Moment notwendig sei, seien geländegängige Fahrzeuge für unweggsame Gelände. Auch der Klimawandel habe dazu geführt, dass heute zum Teil andere Fahrzeuge gebraucht werden, so der Feuerwehrchef.

Die Einsatzdichte steigt, damit auch der Fahrzeugbedarf. Immerhin: Wenn es brennt, ist die Mönchengladbacher Feuerwehr in 95 Prozent aller Fälle innerhalb von acht Minuten am Einsatzort. Das ist schnell, auch im Vergleich mit anderen Städten. Doch um diese Zeiten zu halten, müsse auch das Fahrzeugkonzept ständig fortgeschrieben werden. Zurzeit wächst die Anzahl der Feuerwehreinsätze auf den Autobahnen rund um Mönchengladbach. „Wir sind mittlerweile achtmal pro Woche dort“, berichtet Jörg Lampe.

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