Familienhebammen im Einsatz Seit zehn Jahren an der Seite von Gladbacher Familien

Mönchengladbach · Familienhebammen haben bislang mehr als 300 werdende Eltern in der Vitusstadt unterstützt. Warum das Projekt so wichtig ist und wie es angenommen wird.

 Bei der Sprechstunde der Familienhebammen können sich junge Familien von den Mitarbeiterinnen beraten lassen. Zur Seite stehen ihnen unter anderem (v.l.) Ruth Bernards, Bernadette Nopper und Claudia Wolsing.

Bei der Sprechstunde der Familienhebammen können sich junge Familien von den Mitarbeiterinnen beraten lassen. Zur Seite stehen ihnen unter anderem (v.l.) Ruth Bernards, Bernadette Nopper und Claudia Wolsing.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Verantwortung für ein eigenes Kind zu übernehmen, stellt Eltern vor vielfältige Herausforderungen. In Mönchengladbach stehen ihnen seit inzwischen zehn Jahren deswegen die Familienhebammen zur Seite. Sie besuchen die Familien zu Hause, unterstützen durch Gespräche, geben konkrete Hilfestellung und Tipps.

Die Hebammen gehören zum Team der Organisation „pro familia“, die eng mit dem städtischen Fachbereich Kinder, Jugend und Familie zusammenarbeitet. Gemeinsam unterstützen die Beteiligten Schwangere und Eltern im Mönchengladbacher Netzwerk „Frühe Hilfen“. In den vergangenen Jahren habe man mehr als 320 Mütter, Väter und Familien in der Schwangerschaft und dem ersten Jahr nach der Geburt begleitet, teilt die Stadt mit.

Bernadette Nopper ist bereits seit dem Start des Projektes im Dezember 2012 mit dabei. Die Familienhebamme erlebe in ihrer täglichen Arbeit immer wieder, wie schnell Frauen und Männer in belastenden Schwangerschaften oder in der ersten Zeit mit dem Baby an den Rand ihrer Kräfte kommen können. „Die Gründe für den Wunsch nach Unterstützung können sehr unterschiedlich sein. Ideal ist es immer, wenn wir die Familien schon in der Schwangerschaft kennenlernen und frühzeitig gemeinsam Weichen zur Entlastung stellen können“, sagt Nopper. Im Fokus der Familienhebammen stehen deshalb nicht nur die Gesundheit von Mutter und Kind, sondern auch Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby, partnerschaftliche Konflikte, finanzielle Nöte, psychische Vorbelastungen oder Fragen rund um Sexualität und Verhütung. Zwei- bis dreimal pro Woche kommen die Hebammen zu den Familien nach Hause.

Für Samira Hlaouit, Leiterin der Fachstelle Frühe Hilfen und des Mönchengladbacher Netzwerks Frühe Hilfen, ist das Modell ein voller Erfolg: „Der Bedarf nach Unterstützung durch Familienhebammen ist in den vergangenen zehn Jahren immer weitergewachsen. Ich freue mich deshalb sehr, mit pro familia eine fachkompetente und an den Unterstützungswünschen der Ratsuchenden orientierte Kooperationspartnerin zu haben“, sagt sie.

Das neuste Angebot der Familienhebammen bei pro familia ist eine tägliche Sprechstunde für Ratsuchende. Dieses Angebot gibt es nun seit einem Jahr und auch hier sei die Nachfrage groß. Schwangere und werdende Eltern, die an Beratung oder einer Unterstützung durch Familienhebammen interessiert sind, können sich täglich bei pro familia in der Sprechstunde der Familienhebammen telefonisch unter 02166 6786661 oder per E-Mail über familienhebammen.mg@profamilia.de melden. Zur Fachstelle Frühe Hilfen kann über die Rufnummer 02161 253514 Kontakt aufgenommen werden.

(RP)
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