Zukunftsträchtig Jetzt kann in Mönchengladbach Wasserstoff getankt werden

Mönchengladbach · An der Shell-Tankstelle von Christian Lugt an der Odenkirchener Straße 160 kann seit gestern neben Benzin und Diesel auch Wasserstoff getankt werden.

 Sybille Riepe, Christian Lugt, Markus Schewitza und Erden Yildizdal bei der Eröffnung der Wasserstoff-Tankstelle.

Sybille Riepe, Christian Lugt, Markus Schewitza und Erden Yildizdal bei der Eröffnung der Wasserstoff-Tankstelle.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Der 53-Jährige ist Pionier, was diesen zukunftsträchtigen Kraftstoff betrifft. Dazu drei Zahlen: In Mönchengladbach ist es die erste Wasserstoff-Tankstelle, in Nordrhein-Westfalen die 17. und bundesweit die 75. H2-Tankstelle. Ein Kilogramm Wasserstoff kostet 9,50 Euro und reicht in der Regel für 100 Kilometer.

Dass sich in nächster Zeit Schlangen bilden werden an der neuen Zapfsäule, ist nicht zu erwarten, schließlich fahren derzeit in ganz Deutschland nur rund 600 Autos mit Wasserstoff. Aber der Optimismus war gestern groß, dass diese Zahl bald deutlich steigen wird. Markus Schewitza, Geschäftsführer von Air Liquide, war mit einem Mercedes GLC F-Cell vorgefahren, der zurzeit nur geleast werden kann. Erden Yildizdal, Product Manager von Toyota, tankte seinen Toyota Mirai – Mirai bedeutet so viel wie Wunder, dieses Wunder fährt in kleinsten Stückzahlen seit 2015 auf den Straßen dieser Welt.

Und es herrscht Aufbruchstimmung: „Wir haben ehrgeizige Ziele, möchten den CO2-Ausstoß bis 2050 im Vergleich zu 2010 um 90 Prozent reduzieren“, erklärte Yildizdal. Es werde nicht bei einem Modell bleiben, das mit Wasserstoff angetrieben wird.

Während der rund 80.000 Euro teure Mirai noch in Handarbeit gefertigt wird, werden neue Wasserstoff-Modelle verstärkt automatisiert produziert, was zu niedrigeren Preise führen werde. Markus Schewitza erklärte, warum er an Wasserstoff glaube, vor allem im Vergleich zu Batterie betriebenen Autos: „Der Wagen kann in drei bis fünf Minuten betankt werden, die Reichweite beträgt bis zu 750 Kilometer.“ Die Brennstoffzelle benötige weniger Rohstoffe als Batterien, der Wasserstoff kann in Deutschland hergestellt werden. Axel Pommeränke, Sprecher von Shell, sieht die Zukunft der Wasserstoff-Elektromobilität ebenfalls rosig. Anlass zu diesem Optimismus gibt die Tatsache, dass unter dem Namen H 2 Mobility Unternehmen wie Daimler, Linde, Shell und Air Liquide stehen mit Partnern wie Toyota, die ihr Wissen bündeln: „Wir teilen unser Know-How, statt den Markt mit Ellenbogen zu erobern“, erklärte Sybille Riepe von H 2 Mobility. Übrigens: Das neue Kraftstoffangebot stellt keine Gefahr dar – Wasserstoff tanken ist nicht riskanter als den Tank mit Benzin oder Diesel zu füllen.

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