Bildung in Mönchengladbach Das Erfolgsmodul „Codeclub MG“

Mönchengladbach · Nach Schulschluss wird im Gymnasiums am Geroweiher noch fleißig programmiert. Aber es werden nicht nur Fähigkeiten im IT-Bereich vermittelt. Es gehe ebenso um Persönlichkeitsentwicklung, sagen die Verantwortlichen.

Jan (15), Alina (15), Karolina Mucke, Schulleiter Anil Nedumkallel und Christiane Brunn.

Jan (15), Alina (15), Karolina Mucke, Schulleiter Anil Nedumkallel und Christiane Brunn.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Wand im „Creative Space“ ist knallig grün. „Die Farbe steht – genau wie der Schriftzug „Think Big“ für Motivation“, erklärt Jan Lippert, der bei der farblichen Gestaltung des Klassenraums mitentschieden hat. An der Farbe allein kann es allerdings nicht liegen, dass der Codeclub MG seit den Anfängen im Jahr 2009 als Spross der Computer-AG nichts an Faszination eingebüßt hat. Jeden Freitagnachmittag treffen sich hier nach Schulschluss rund 150 Kinder und Jugendliche und belegen dabei einen kompletten Gang des Gymnasiums am Geroweiher. Der „Creative Space“ mit wohnlichen Akzenten ist nur noch für überschaubare Gruppenarbeit und Treffen geeignet.

Im Codeclub MG vermitteln zu Trainern ausgebildete jugendliche Spezialisten jüngeren Mitschülern Kenntnisse zum Thema IT. Neuntklässler Jan lässt sich derzeit zum Trainer ausbilden, um für seine kommende Aufgabe fit zu sein. Dann wird er seine Stunden selbstständig vorbereiten und auch bei den Touren der Feriencamps aktiv sein. Der Schüler kann sich für später eine berufliche Karriere im IT-Bereich vorstellen. Mitschülerin Alina Turan, ebenfalls auf dem Weg zur qualifizierten Trainerin, hingegen visiert ein Medizinstudium an.

Im Dezember des vergangenen Jahres wurde das schulinterne Angebot von einer Elterngruppe in einen Verein überführt. Das Interesse am Codeclub sei irgendwann zu groß gewesen, um diesen weiterhin als Arbeitsgruppe zu organisieren, sagt Schulleiter Anil Nedumkallel. „Der Codeclub stellt eine tolle Aktivität dar, die digitale Kompetenzen bis hin zur Entwicklung künstlicher Intelligenz vermittelt. Er bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich selbst zu entwickeln“, begeistert sich Gründungsmitglied und Vereinsvorsitzende Christiane Brunn. Sie berichtet, dass die ehemaligen Schüler Jan Uelkes, Tobias Schlößer und Jan Lukas Liesen das operative Geschäft managen – ehrenamtlich neben Studium und Beruf. „Auch Eltern haben gesehen, wieviel der Codeclub ihren Kindern nicht nur im IT-Bereich bringt, sondern ebenso in der Persönlichkeitsentwicklung.

Das Modul bietet die Möglichkeit, nach dem Montessori-Prinzip Verantwortung zu tragen und den eigenen Lernfortschritt in der Selbstorganisation nach gewählten Interessen zu entwickeln. Das Ganze ist auch ein Begabungsförderungsprogramm“, sagt der Schulleiter. Karolina Mucke begleitet das Modul als Ansprechpartnerin und Pädagogin. Der Codeclub sei ihr ein Herzensprojekt und die Motivation der Schüler „enorm“, sagt die Lehrerin für Englisch und Informationswissenschaften.

Um Wissen zu vertiefen und in schnelllebiger Zeit auf der Höhe der Informationstechnik zu sein, werden regelmäßige Feriencamps organisiert. Die sollen auch Gemeinschaftsgefühl und Eigenverantwortung der Teilnehmer stärken. „Es geht darum, jeden nach seinen Gaben zu fördern“, sagt Nedumkallel. Der Codeclub biete Schülern auch Gelegenheit, eine andere Seite ihres Ichs zu zeigen. Hier seien Nerds ebenso zu finden wie sozial engagierte Schüler mit dem Wunsch, ihr Wissen weiterzugeben. Im Gymnasium am Geroweiher wird ab der fünften Klasse Informatik unterrichtet. Die Teilnahme am Codeclub ist ab der sechsten Klasse möglich, wenn die Hürden im Wechsel von der Grund- auf die weiterführende Schule genommen sind. Fernab einer Notenbewertung sei der Wohlfühlcharakter groß. Angedacht ist eine Kooperation mit anderen Schulformen aus dem Schulverband.

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