Anwohner-Protest Empörung über Zustände im Rheydter Stadtwald

Mönchengladbach · Müllberge, demolierte Toilettenhäuschen, Lärm, Parkchaos – Anwohner beklagen die ausufernden Partys am Monte Klamotte. Auch das derzeit geltende Grillverbot werde daran nichts ändern, befürchten sie.

 Im Rheydter Stadtwald wird oft und gerne gegrillt. Doch oft bleiben riesige Müllberge und Chaos zurück.

Im Rheydter Stadtwald wird oft und gerne gegrillt. Doch oft bleiben riesige Müllberge und Chaos zurück.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)/Reichartz, Hans-Peter (hpr)

Der Rheydter Stadtwald ist ein beliebtes Ziel für Familien und Ausflügler. Vor allem im Sommer ist der Weiher eine schöne Kulisse für private Grillfeiern. So soll es nach dem Willen der Anwohner rund um die Dahlener Straße auch bleiben – wenn es ordnungsgemäß und gesittet vor dem „Monte Klamotte“ zugeht.

So ist es aber nicht. Im Gegenteil. Die Zustände im Wald und im Grünbereich sind für viele der Nachbarn kaum noch auszuhalten. Das wird bei der Bürgerversammlung deutlich, zu der Parteien und Behörden eingeladen sind. Anwohner und Besucher klagen über rücksichtsloses Verhalten einiger Griller, über zugeparkte Rettungswege, brennende Container, zugemüllte Grünflächen, Berge von Grillasche, Reste von Grillfleisch und über Waldabschnitte, die regelmäßig als Toilettenersatz genutzt würden.

Unzumutbar findet das die Initiative Rheydter Stadtwald. Besonders schlimm sei es sonntagabends und montagmorgens, wenn kleines Getier sich um die Essensreste und den sonstigen Müll kümmere. Jahr für Jahr würden es mehr Grillbesucher, und damit steige auch die Zahl der geparkten Autos. „Da werden ganze Esszimmer aufgestellt, und wenn die Besucher gegessen haben, lassen die alles stehen und liegen, vor allem den Abfall“, wird berichtet. Dass jetzt wegen der anhaltenden Trockenheit ein Grillverbot verhängt worden sei, werde an der Sache nichts ändern, befürchten die Anwohner. Viele hielten sich einfach nicht an Verbote. „Mittlerweile wird hier doch alles gefeiert: Hochzeiten, Geburtstage, spontane Feten.“

 Weil der heiße Grill auf der Holzplatte abgestellt wurde, wurde die Tischplatte versengt.

Weil der heiße Grill auf der Holzplatte abgestellt wurde, wurde die Tischplatte versengt.

Foto: Mags/Anne Peters-Dresen

Die Mags-Mitarbeiter kennen das. „Die Montage sind wirklich abartig, da liegen an vielen Stellen Berge von Müll“, berichtet einer. „Das ist schon schlimm mit dem Abfall auf den Flächen. Die Knochen und Fleischreste können ja schon laufen“, ergänzt ein GEM-Mitarbeiter.

 Nicht nur in den Containern häufen sich Berge von Müll an, auch auf den Grünflächen wird Abfall zurückgelassen.

Nicht nur in den Containern häufen sich Berge von Müll an, auch auf den Grünflächen wird Abfall zurückgelassen.

Foto: Reichartz,Hans-Peter(hpr)/Reichartz, Hans-Peter (hpr)

Als weiteres Übel wird das „kreative Parken“ genannt. Die vorgehaltenen zirka 60 Stellplätze reichten an schönen Tagen bei weitem nicht aus. Als Ersatz würden freie Flächen genutzt, auch wenn Halte- oder Parkverbotsschilder gut sichtbar aufgestellt sind.

 Die Grillplätze werden nicht selten zugemüllt zurückgelassen.

Die Grillplätze werden nicht selten zugemüllt zurückgelassen.

Foto: Polizei

Die hygienische Situation sei ebenfalls nicht hinnehmbar: Vor den Toiletten stünden die Menschen Schlange. Aus der Not heraus würden Scharen von Frauen und Männern mit Toilettenpapier unter dem Arm in den Wald verschwinden. Erschwerend komme hinzu, dass zusätzlich aufgestellte Toilettenhäuschen demoliert, ja auch angesteckt worden seien.

Die Politiker aus der Bezirksvertretung Süd, Joachim Roeske (CDU), Peter König (FDP) und Franz Baumann (Grüne), kennen die Probleme, wie sie sagen. Wilfried Theißen, bei der GEM Leiter Logistik, weist darauf hin, dass der Stadtwald jeden Tag gesäubert wird, wenn Bedarf ist, auch an Wochenenden. Ute und Karl-Hermann Steinhauer, die fast jeden Tag durch das Gebiet joggen, können das bestätigen: „Montagmorgen gegen 8 Uhr ist alles sauber. Trotzdem, wie die Gäste den Park verlassen, ist eine Schande.“ CDU-Vertreter Joachim Roeske will vor allem das Parkproblem gelöst sehen: „Wir müssen den ruhenden Verkehr in den Griff bekommen. Warum keine private Parkraumbewirtschaftung? Oder einfach das Borussiamodell übernehmen: Wer falsch parkt, wird abgeschleppt.“

Die Initiative Rheydter Stadtwald sieht dringenden Handlungsbedarf. Den beiden Sprechern Martina Reichelt und Peter Richter geht es nicht ums Verbieten, wie sie sagen, auch nicht darum, Menschen aus dem Park zu vertreiben. „Uns geht es um Ordnung und Sauberkeit.“

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