Mönchengladbach Viele Eltern wollen längere Kita-Öffnungszeiten

Mönchengladbach · Das Programm „KitaPlus“ soll fortgesetzt werden.

Arbeiten bis 18 Uhr und dann das Kind aus der Kita abholen? Das ist auch in Mönchengladbach möglich. Acht Kindertagesstätten nehmen am Projekt „KitaPlus“ teil  und bieten eine sogenannte Randzeitenbetreuung an. Das heißt: Die Kitas sind von 6 bis 18.30 Uhr geöffnet. Zwei Kindergärten in  freier Trägerschaft betreuen sogar samstags Kinder. Das Fazit der einjährigen Projektphase „KitaPlus“: Eltern wünschen sich längere Öffnungszeiten in Kindergärten. Der Kita-Träger „Pro Multis“ hat beispielsweise 45 Anfragen für zusätzliche Plätze in der Randzeitenbetreuung.

Eine Elternbefragung hat ergeben, dass sich ein Viertel aller Familien, bei denen beide Elternteile berufstätig sind, und mehr als ein Drittel aller Alleinerziehenden längere Öffnungszeiten wünschen. Bei der Auswertung der Frage „Wünschen Sie eine Betreuung vor 7 Uhr und/oder nach 16.30 Uhr?“ kam heraus, dass in Mönchengladbach-Stadtmitte ein Bedarf von 131 „KitaPlus“-Plätzen besteht. In Rheydt-Mitte sind es 104. Es folgen Rheindahlen (77), Volksgarten (64), Rheydt-West (58), Hardt (55), Odenkirchen (54), Neuwerk (44), Wickrath (37) und Giesenkirchen (17).

 Für die Randzeitenbetreuung musste pro Einrichtung eine zusätzliche  Fachkraft eingestellt werden. Die Erzieherinnen arbeiten im Schichtsystem. Das hat laut Hans Boeker vom Jugendamt für das Personal Vor- und Nachteile. Einerseits würden die Fachkräfte es zum Teil genießen, früher Schluss oder am Vormittag mehr Zeit zu haben. Andererseits könne, wer um 6 Uhr mit dem Dienst beginnt, nicht an Teambesprechungen am Nachmittag teilnehmen.

Die Kinder störe es in der Regel nicht, wenn sie morgens früh in die noch leere Kita gebracht werden oder am Nachmittag zu den Letzten in den Räumen gehören. „Sie sind manchmal sogar ganz glücklich, dass sie ihre Erzieherin für sich alleine haben“, sagt Boeker.

Trotz der längeren Öffnungszeiten sollen Kinder nicht länger als 45 Stunden pro Woche in der Kita verbringen.  Auch eine Sonntagsbetreuung oder 24-Stunden-Öffnungszeiten sind in Mönchengladbach noch kein Thema.

Eine Evaluation des Bundes, der das Projekt „KitaPlus“ fördert, hat allerdings ergeben: Randzeitenbetreuung ist gut und schön, aber Eltern wünschten sich auch mehr Flexibilität. Wenn sie zum Beispiel in der Firma drei Wochen wegen eines besonderen Auftrags länger arbeiten müssten,  bräuchten sie für diesen Zeitraum auch eine längere Betreuung für ihre Kinder, danach aber wieder nicht. In Mönchengladbach könnte man mit dem Einsatz von Tagespflegepersonen in Kitas deutlich flexibler sein. Das ist laut Jugendamtsleiter Klaus Röttgen möglich.

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