Mönchengladbach Elmar Theveßen klärt Lehrer über Fake News im Internet auf

Mönchengladbach · Der stellvertretende Chefredakteur des ZDF referierte in der Bischöflichen Liebfrauenschule über „Lügen, Lecks und Fehlinformationen – Gefahr für die Demokratie“.

 Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur des ZDF, referierte vor den Lehern der Bischöflichen Liebfrauenschule über „Lügen, Lecks und Fehlinformationen – Gefahr für die Demokratie“.

Elmar Theveßen, stellvertretender Chefredakteur des ZDF, referierte vor den Lehern der Bischöflichen Liebfrauenschule über „Lügen, Lecks und Fehlinformationen – Gefahr für die Demokratie“.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Die Informationsflut ist allgegenwärtig. Zu jeder Zeit können wir uns über das Weltgeschehen auf dem Laufenden halten. Gerade die jugendliche Zielgruppe informiert sich über die digitalen Medien. Die größte Herausforderung dabei: Kann ich alles glauben, was dort steht? Sollte ich alles ungefiltert weitergeben? Lehrer stehen dabei mit ihrem Bildungsauftrag und dem täglichen Kontakt mit den Schülern mit an vorderster Front. „Es ist auch ein medienethisches Thema. Es ist gar nicht so leicht, die richtigen Quellen zu finden und zu unterscheiden. Das geht hin bis zum Wahlverhalten“, sagt Schulleiterin Ulrike Thies. Das Kollegium der Bischöflichen Liebfrauenschule nutzte seinen Pädagogischen Tag zur Auseinandersetzung mit dem Thema.

Der stellvertretende Chefredakteur des ZDF, Elmar Theveßen, war zu Gast und machte deutlich, welche Gefahr hinter Fake News steckt und wie wichtig ein kritischer Umgang ist. „Es braucht den Journalisten, um zu filtern. Aber es braucht auch Menschen, die mit den Informationen umgehen können“, sagte Theveßen und betonte: „Keiner kann von sich behaupten, die Wahrheit mit Löffeln gefressen zu haben. Wir sind auf der Suche nach der bestmöglichen Wahrheit.“ Politik und andere Interessenvertreter nutzten Falschmeldungen, um ihre Gesinnung zu verbreiten. Das gefährde am Ende die Demokratie. Die Politik bediene sich einer De-Legitimation der Presse, um sie zu bändigen. 470 Millionen falsche Facebook-Konten verbreiteten im amerikanischen Wahlkampf Falschinformationen zu Gunsten Donald Trumps. Wie kann das funktionieren?

Elmar Theveßen zeigte ein Profil eines Mannes mit seiner süßen Tochter. Man kann sich mit ihm identifizieren. Auf seinem Account finden sich Postings, die die US-geführte Koalition beschuldigen, Angriffe in Syrien geführt zu haben. Dieses Foto ist geklaut. Der Mann ist kein Amerikaner, er lebt in Brasilien. „Man fühlt sich angesprochen. Man hat das Gefühl, man ist nicht alleine“, sagt Elmar Theveßen.

Nicht immer kommt man Fake News leicht auf die Schliche. Im letzten Wahlkampf setzte das ZDF auf ein zehnköpfiges Recherche-Team, dass gezielt Lügen entlarvte. Im anschließenden Austausch wurde klar: Das Thema brennt unter den Nägeln, und es gibt Gesprächsbedarf. Was kann ein Lehrer den Schülern als verlässliche Informationsquelle nennen? Wie verhält es sich mit der Glaubwürdigkeit von Live-Tickern? „Es war interessant zu sehen, wie man den Wahrheitsgehalt filtern kann und was falsche Informationen anrichten können“, sagte der stellvertretende Schulleiter Markus Littke.

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