Erste Patienten ab 3. Juni Eli-Klinik für 41 Millionen Euro ausgebaut

Mönchengladbach · Notaufnahme, Intensivstation, OP-Säle, Patientenzimmer – das alles ist nagelneu in dem Erweiterungsbau, der für 41 Millionen Euro am Rheydter Elisabeth-Krankenhaus errichtet wurde. Am Montag kommen die ersten Patienten.

 Ulrich Jansen, Leiter der Medizintechnik, demonstriert die Arbeitsweise des Roboters im Hybrid-OP.

Ulrich Jansen, Leiter der Medizintechnik, demonstriert die Arbeitsweise des Roboters im Hybrid-OP.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Es sieht ein bisschen so aus, wie im Krankenhaus von Dr. Pille im Raumschiff Enterprise: Kurz am Steuerpult werkeln, dann setzt sich der Roboter in der Ecke des OP-Raums in Bewegung. Wie eine riesige Zange schiebt sich ein hufeisenförmiger Ausleger vor. An dessen Ende ist ein Röntgengerät angebracht. „Mit Hilfe des Roboters kann man im Körper viel besser navigieren, und man weiß viel genauer, wo man gerade ist“, erklärt Matthias Bartz, OP-Manager des Elisabeth-Krankenhauses. Hilfreich ist Kollege Robot etwa bei Herzkatheder-Untersuchungen oder bei der Behandlung von Bauchaneurysmen. 1,8 Millionen Euro hat alleine dieser „Hybrid-OP“ gekostet. „Das ist ein Quantensprung für uns“, sagt Bartz, und der Stolz ist nicht zu überhören.

Stolz ist auch die Summe, die das Elisabeth-Krankenhaus insgesamt für den Erweiterungsbau ausgegeben hat, in dem sich der Hybrid-OP befindet: 41 Millionen Euro. Dafür haben die Städtischen Kliniken allerhand bekommen, was ihre Arbeitsweise verbessert und den Komfort für die Patienten steigern soll. Die ersten, die das erleben können, werden ab Montag die Patienten der neuen Notaufnahme sein. „Die ist ein Riesengewinn“, sagt deren Leiter Tobias Strapatsas. Nicht nur, weil sie durch ihre schiere Größe den Andrang von fast 100 Patienten täglich (Mittelwert über ein Jahr) besser bewältigen kann. Sie ist auch so gebaut, dass sie den Arbeitsabläufen entspricht. Patienten, die sich noch selbst fortbewegen können, werden frühzeitig von bettlägerigen Patienten und akuten Notfällen getrennt. Die Räume sind so angeordnet, dass beispielsweise der Rettungswagen bis unmittelbar an den „Schockraum“ heranfahren kann, in dem lebensbedrohliche Situationen gemeistert werden können – zur Not auch gleich mit operativen Eingriffen. Die Wege zu anderen OPs und Intensivstation sind kurz, die Zahl der Operationssäle ist um drei auf zehn gestiegen.

Die Intensivstation hat 25 Betten. Eine ebenfalls neue „Wahlleistungsstation“ bietet 17 geräumige Einzelzimmer im Stil eines Vier-Sterne-Hotels – für Privatversicherte und Zusatzversicherte, aber auch für Selbstzahler, sofern sie 180 Euro pro Tag aus eigener Tasche obendrauf legen. Dafür gibt es dann nicht nur einen eigenen Kühlschrank und einen großen Fernseher inklusive Sky-Programm im Zimmer, sondern auch zwei Lounges als Treffpunkt.

 Mehr Komfort sollen aber auch Kassenversicherte haben. Das beginnt mit einer neu gestalteten Patienteninformation und -aufnahme im Erdgeschoss, geht gleich daneben mit einer neuen Caféteria und einem Kiosk weiter und zieht sich bis hin zum Aufwachraum, in dem Patienten nach einer Operation wieder zu sich kommen oder in einem Teilbereich auf ihre Operation warten.

Die Mitarbeiter des „Eli“ profitieren schließlich auch vom der Investition. In neuen Umkleideräumen stehen 1089 Spinde, auf der Intensivstation unterstützt ein an der Decke befestigter Lifter das Personal dabei, bis zu 250 Kilogramm schwere Patienten im Bett zu heben und aufzurichten.

 „Ein Krankenhausbau ist ähnlich komplex wie ein Flughafen“, sagt Thorsten Celary, Geschäftsführer der Kliniken. Unterschied zum Berliner Airport: Der Eli-Bau ist – trotz der Insolvenz eines der Bauunternehmen – nach dreieinhalb Jahren fertig.

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