Fest am See in Mönchengladbach Eleganz und Schwung mit ein bis vier PS

Mönchengladbach · Rund 20.000 Besucher kamen zum Fest am See. Ein Höhepunkt war der Concours der historischen Pferdegespanne.

 Prachtvolle Pferde, elegante Kutschen und stilecht gekleidete Fahrer gab es in diesem Jahr zum ersten Mal beim Fest am See zu sehen. Das passt zu Schloss Wickrath, fanden viele Zuschauer.

Prachtvolle Pferde, elegante Kutschen und stilecht gekleidete Fahrer gab es in diesem Jahr zum ersten Mal beim Fest am See zu sehen. Das passt zu Schloss Wickrath, fanden viele Zuschauer.

Foto: Isabella Raupold

Ein Hauch von Ascot umgab Erika und Johannes Droicher. Geschützt unter sommerlichen Hüten erwartete das Ehepaar beim Kaffeetrinken am Sandplatz bei Schloss Wickrath die Rückkehr der historischen Pferdegespanne. Für den ehemaligen Grand-Prix-Richter der Reitturniere und Sohn eines Schmiedemeisters vom einstigen Landgestüt sowie seine Frau war der Concours d´Élègance Höhepunkt beim Fest am See. Die Premiere der prächtigen Kutschenausfahrt mit 24 Pferdegespannen und einer bis ins Detail absolut stimmig angepassten Equipage auf Ein-, Zwei- und Vierspännern bot eine exquisite Zeitreise. 70 Aussteller mit einem großen Angebot an schönen, nützlichen und wohlschmeckenden Dingen sowie ein Bühnenprogramm mit Live-Musik holten die Besucher in die Gegenwart zurück.

„Wir haben es in der Nacht regnen lassen, damit die Wege nicht zu staubig sind und das Fahrwetter ideal ist“, sagte Elmar Eßer von der Marketinggesellschaft MG mit einem Schmunzeln angesichts angesagter und tatsächlicher Wetterkapriolen. Die MGMG veranstaltet das Fest am See gemeinsam mit dem Heimat- und Verkehrsverein Wickrath. Projektleiter Eßer erfreute sich an der großen Zahl historischer Kutschen aus ganz Deutschland und der damit verbundenen Reverenz an die Tradition des ehemaligen Landgestüts.

Am Samstag fuhren die Gespanne vom Schloss Wickrath aus 21 und am Sonntag 15 Kilometer durch das Umland. Bei der Rückkehr am Samstag eröffnete der Korschenbroicher Peter Kamper die Kutschenschau mit zwei prächtigen Friesen vor dem Wagen. „Schloss Wickrath und die Pferde gehören zusammen und stehen für eine Entwicklung, die mit Napoleon begonnen hat. Das ist hier eine tolle Location“, begeisterte sich Andrea Franken, Moderatorin des Kutschencorsos. Sie entlockte den stilecht gekleideten Herrschaften auf den Kutschböcken und deren Begleitern viele Informationen. So erzählten etwa Werner und Doris Klein, die im Zweispanner vorgefahren waren, von den Qualitäten der zähen und gesunden Shagya-Pferde, einer Kreuzung von Vollblutarabern mit ungarischen Landstuten.

Ein weiteres Highlight für Pferdefreunde war die Elite-Stutenschau des Rheinischen Pferdestammbuchs. Die besten Stuten unterschiedlicher Rassen stellten sich im anmutigen Wettbewerb vor. Glücklicherweise setzte am Samstag erst nach Stutenschau und Concours ein Regenschauer ein. Doch dank der Fans von „Big Maggas“ und anderen Bühnenakteuren war das abendliche Programm wieder sehr gut gesucht. Wegen der Nässe wurde Sonntag der Ablauf morgens um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Angesichts des wechselhaften Wetters schätzte Eßer die Besucherzahl auf 20.000. „Das ist in Ordnung für uns“, befand der Projektleiter.

Während des Festes boten Buden, Zelte und ein Coffee-Bike kulinarische Stärkung. Neben vertrauten Dingen gab es ebenso Handwerk live zu entdecken. So hämmerte der Essener Josef Dawer aus silbernen Essbestecken Schmuckstücke mit Erinnerungswert. „Zu uns kommen vor allem Leute, die zu einem geerbten Silberbesteck eine besondere Beziehung haben, es aber kaum brauchen“, erzählte er, während er einen Sahnelöffel zum Anhänger umarbeitete.

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