Nachbarschaft in Mönchengladbach Unterschätzte Straße feiert beim ersten Familienfest mit vollem Erfolg
Mönchengladbach · Es war bunt, die Besucher fröhlich und das Wetter sonnig. Darauf hatten die Organisatoren insgeheim gehofft. Wie das Treiben vor Ort aussah.
Auf einem abgesperrten Bereich zwischen Bach- und Hauptstraße, der nur Fußgängern vorbehalten war, präsentierten sich die Anwohner und Geschäftsinhaber in einer bunten Vielfalt. Schnell hatten sich zu ihnen viele Besucher gesellt, die teilhaben wollten am unterhaltsamen und geselligen Treiben. „Was die Menschen selbst erarbeiten, führt zu einer Zusammengehörigkeit“, meinte Mitveranstalter Norbert von Dahlen, der froh ist, dass sich sein Aufwand und der der Mitstreiter, zu denen auch das Quartiersmanagement gehört, gelohnt hat. Eine rundum positive Bilanz zogen Organisatoren und Geschäftsbetreiber nach dem ersten Familien-Straßenfest an der Friedrich-Ebert-Straße in Rheydt.
„Wir sind eine bunte Straße, die funktioniert“, ergänzte Helena Peters. „Wir haben hier ein absolut friedliches Miteinander.“ Es sei an der Zeit, die Straße als einen lebendiger, harmonische Teil von Rheydt mehr in den Blickpunkt zu stellen. Ein Ziel haben die Macher des Straßenfestes jedenfalls erreicht: Die Skeptiker, die beim Fest ihre Geschäfte lieber geschlossen hielten als mitzumachen, werden bei einer Neuauflage sicherlich dabei sein.
Bei der Premiere war das Spektrum der Angebote schon vielfältig. Türkische oder syrische Speisen, Musik und ein Programm für Kinder, Sonderangebote und Präsentationen in den verschiedenen Geschäften – auf der Straße gab es viel zu genießen und zu bestaunen. Für die Karaoke-Show hielt Michael Junker 60.000 Titel bereit, auf einer Handpan verzauberte Sven Kirchhofer die Zuhörer, das Akkordeon-Ensemble der Musikschule versprühte französisches Flair, der Chor Corallen gab mit seinem Einstiegslied die Richtung vor. „Here comes the sun“, sangen die Mitglieder unter Anleitung von Elle und Walli von Kannen – und in der Tat strahlte die Sonne auf die Schar der Besucher. „Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre“, meinte die Chorleiterin. Sie sprach damit vielen Menschen aus dem Herzen.
Moderator Bulent Bagir hatte viel zu tun, die immer wieder neuen Attraktionen anzukündigen oder auf die Geschäfte hinzuweisen. Der gebürtige Rheydter freute sich, dass die Friedrich-Ebert-Straße die Aufmerksamkeit erhielt, die sie verdient. Das Familien-Straßenfest war mehr als nur „Kaffeeklatsch und Spielespaß“, auch wenn Kaffee und Spaß nicht zu kurz kamen. Sozialeinrichtungen machten auf ihr Hilfsangebote aufmerksam wie etwa die Migrationsberatung des Deutschen Roten Kreuzes, die auch kostenlose Hausaufgabenbetreuung anbietet, oder der Aktionsraum für Jugendliche des Katholischen Vereins für Soziale Dienst, der zu einem Wettkampf an einem Riesenkicker, an dem acht Spieler gemeinsamen mitmachen können, einlud.
„Alles richtig gemacht“, so von Dahlen. Einer Neuauflage des Fests steht nichts im Weg.