Corona-Schutz Bei Edeka in Mönchengladbach gilt wieder Maskenpflicht – für eine Stunde

Mönchengladbach · Von 7 bis 8 Uhr müssen Kunden in den Filialen von Edeka Endt eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Wer von der Regelung profitieren soll und wie die Reaktionen bisher sind.

Bei Edeka Endt (hier die Filiale an der Hofstraße) können Kunden von 7 bis 8 Uhr nur mit Maske einkaufen.

Bei Edeka Endt (hier die Filiale an der Hofstraße) können Kunden von 7 bis 8 Uhr nur mit Maske einkaufen.

Foto: Leslie Brook

Zwischen 7 und 8 Uhr gilt in allen Filialen von Edeka Endt in Mönchengladbach und Wegberg, was landesweit seit dem 3. April abgeschafft ist: die Maskenpflicht. „Wir möchten die Risikogruppen schützen“, erklärt Geschäftsführer Dirk Endt, „und bieten ihnen deshalb die Möglichkeit, in der ersten Stunde des Tages bei uns mit Maske und mehr Abstand einkaufen zu können“. Besonders richte sich dieses Angebot an Senioren und andere „vulnerable Gruppen, die sich seit dem Wegfall der Maskenpflicht nicht mehr so sicher beim Einkaufen fühlen“.

Die Anregung kam von einem Kunden aus einem Markt in Wegberg, berichtet Endt. Dieser hatte sich per E-Mail an ihn gewandt. Daraus sei diese Idee entstanden. Damit die Risikogruppen wie ältere Menschen oder chronisch kranke und körperlich beeinträchtigte Personen „sicher und ungestört“ einkaufen können, müssen alle Kunden zwischen 7 und 8 Uhr einen Mund-Nasen-Schutz tragen, heißt es auf den Plakaten und Flyern. „Wenn ein sportiver 18-Jähriger meint, in dieser Zeit könne er ohne Maske in den Laden gehen, dann wird er entsprechend darauf hingewiesen, nicht nur von unseren Mitarbeitern, sondern sicher auch von den anderen Kunden“, meint Endt.

Wenn die Inhaber von Supermärkten eine Maskenpflicht in ihrem Haus festsetzen wollen, ist das grundsätzlich möglich. Rechtliche Grundlage hierfür ist das Hausrecht. Seit zwei Wochen gilt die neue Regelung in den neun Supermärkten der Gruppe. „Die, die es betrifft und die auf sich aufpassen müssen, nehmen es wahr und machen Gebrauch davon“, sagt Endt.

Bei Twitter hatte ein Nutzer auf die stundenweise Wiedereinführung der Maskenpflicht in Mönchengladbach hingewiesen; er schrieb dazu, dass er sich wünschen würde, dass andere Supermärkte in anderen Städten dem Beispiel folgen mögen. Insgesamt sind die Reaktionen im Netz eher positiv, natürlich gibt es auch einige kritische Stimmen. Manch einer regt an, dass die Zeiten ausgedehnt werden könnten, weil 60 Minuten zu kurz seien, oder die sehr frühe Zeit nicht so günstig sei. Dirk Endt betont, dass für viele Senioren ohnehin früh morgens die Haupteinkaufszeit sei, und ihnen die Regelung somit entgegen komme.

Schon zu Beginn der Corona-Pandemie hatte Endt sich überlegt, wie in den Märkten besonders Rücksicht auf gefährdete Gruppen genommen werden könne. „Plexiglasscheiben, eine begrenzte Anzahl von Einkaufswagen – all das haben wir natürlich auch umgesetzt, aber darüber hinaus haben wir im April 2020 eine Einkaufsstunde für die Risikogruppen eingeführt“, berichtet Dirk Endt. Bis dahin öffneten die Supermärkte erst um 8 Uhr, ab dann machten sie schon um 7 Uhr auf. „Einige Mitarbeiter sind ohnehin bereits um 6 Uhr morgens in den Filialen tätig, deshalb funktioniert das gut.“ Die Zusatzstunde richtete sich ebenfalls vorrangig an Senioren. „Da unsere Kunden das bereits kennen, war es ein naheliegender Schritt, diese Stunde nun für das Einkaufen mit Maske auszugeben.“

Für die Mitarbeiter in den Edeka-Endt-Märkten gilt weiterhin ganztägig eine Maskenpflicht. Diese soll noch bis mindestens Ende nächster Woche aufrechterhalten werden, so der Chef. „Ich lasse mich bei dieser Entscheidung von den aktuellen Infektionsraten leiten. Ich weiß, dass acht Stunden mit Maske sehr lang sein können und würde es gerne in die Verantwortung des Einzelnen geben, aber aktuell sind die Zahlen noch sehr hoch, und ich möchte auch meine Mitarbeiter bestmöglich schützen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort