Erste Fälle in Mönchengladbach Mehrere Bewohner in Altenheimen infiziert

Mönchengladbach · In einer Wickrather Einrichtung sind drei Bewohner betroffen, zudem haben sich zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Der bereits am Vortag in Pongs als erkrankt gemeldete Mann befindet sich im Krankenhaus.

In Mönchengladbacher Altenheimen gibt es die ersten Corona-Fälle (Symbolbild).

Foto: dpa/Jonas Güttler

Im Sankt Antonius Altenheim in Wickrath haben sich drei Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Alle drei seien am Donnerstagmorgen positiv getestet worden. Das bestätigte die Einrichtungsleiterin Claudia Frenken unserer Redaktion. „Die drei Bewohner sind zwischen 80 und 90 Jahre alt. Ihnen geht es zwar nicht gut, aber sie mussten nicht ins Krankenhaus, sondern sind isoliert von den übrigen Bewohnern in Einzelzimmern untergebracht“, sagte Frenken.

Am Tag zuvor war auch bekannt geworden, dass sich zwei Mitarbeiter des Hauses mit dem Coronavirus infiziert hatten, beide befinden sich in häuslicher Quarantäne. „Da alle drei Bewohner auf demselben Wohnbereich und damit derselben Etage leben, mussten wir an unseren Arbeitsstrukturen allerdings nichts ändern. Grundsätzlich haben die Mitarbeiter nur in entsprechender Schutzausrüstung Kontakt zu den Bewohnern“, sagte Frenken. Vorsorglich ließ das Altenheim alle Mitbewohner des betroffenen Wohnbereiches von zwei Hausärzten testen.

„Wir werden generell von den Hausärzten sehr gut unterstützt, zudem verfügen wir glücklicherweise noch über genügend Schutzausrüstung“, sagte Frenken, die alle Angehörigen über die Corona-Fälle informiert hat. Ob Angehörige nun aus Sorge die zu betreuende Person vielleicht für einige Zeit zu sich nach Hause nehmen könne, müsse individuell entschieden werden, sagte Frenken. „Grundsätzlich können wir niemanden festhalten, ein Bewohner ist von seinen Angehörigen auch abgeholt worden.“

Dass sich die Situation mit mehreren infizierten Bewohnern und Mitarbeitern eines Hauses schnell zuspitzen kann, zeigte jüngst ein Beispiel aus dem nahen Niederkrüchten. Dort hatten sich in einer Einrichtung neun Bewohner sowie sieben Mitarbeiter infiziert, zudem war ein 87-Jähriger verstorben. Einen solchen Fall hat es bislang in einem Mönchengladbacher Haus noch nicht gegeben.

Allerdings war bereits am Mittwoch bekannt geworden, dass sich im Caritaszentrum Rheydt-Pongs ein Bewohner sowie eine Mitarbeiterin mit dem Virus infiziert hatten. Laut Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa habe die Mitarbeiterin jedoch schon am 17. März letztmals im Haus gearbeitet. „Deswegen können wir auch überhaupt nicht sagen, ob da ein Zusammenhang mit dem infizierten Bewohner besteht“, sagte Polixa. Der 81 Jahre alte Bewohner war am Montag ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er Fieber bekommen hatte. Am Dienstag stand fest, dass er sich mit Sars-CoV-2 infiziert hat.

„Ihm geht es soweit ganz gut, er ist auch nicht auf der Intensivstation“, sagte Polixa am Donnerstagmittag unserer Redaktion. Alle Kontaktpersonen des Mannes seien dem Gesundheitsamt gemeldet worden, vorsorgliche Tests im direkten Umfeld des Bewohners gab es indes nicht. „Ein weiterer Bewohner war zunächst mit Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Test war glücklicherweise aber negativ, so dass der Bewohner mittlerweile wieder im Haus ist. Diese Nachricht hat uns sehr erfreut, denn natürlich ist die Situation sehr angespannt“, sagte Polixa. In Sachen Schutzausrüstung seien die vier Caritas-Häuser in Mönchengladbach im Augenblick noch gut aufgestellt. „Wenn es jedoch noch einige Wochen so weitergeht, könnte es problematisch werden“, fügte der Geschäftsführer hinzu.

Auch das Altenheim Buchenhain in Pongs musste am Donnerstagmorgen den Angehörigen den ersten Corona-Fall im Haus melden. Eine Mitarbeiterin aus der Hausreinigung hatte sich mit dem Virus infiziert. „Die Mitarbeiterin war zuletzt am 23. März im Dienst. Wir haben auch alle Kollegen aus der Hausreinigung testen lassen, und die Tests waren negativ. Es ist auch bei den übrigen Mitarbeitern und den Bewohnern glücklicherweise kein weiterer Fall aufgetreten“, sagte Geschäftsführerin Beate Wittland.