Unternehmen in Mönchengladbach Textil-Branche trifft sich im Rathaus Abtei

Mönchengladbach · Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Bildungseinrichtungen diskutierten auf Einladung von Oberbürgermeister Felix Heinrichs über die wesentlichen Entwicklungen der Textil-Wirtschaft in der Stadt. Hochschule und Berufsschulen wollen enger mit Unternehmen zusammenarbeiten.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs diskutiert mit Vertretern der Textilwirtschaft in Mönchengladbach im Ratssaal.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs diskutiert mit Vertretern der Textilwirtschaft in Mönchengladbach im Ratssaal.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Im Rathaus Abtei wurde früher gesponnen, als dort noch nicht die Stadtverwaltung untergebracht war. „Dieses Gebäude war im 19. Jahrhundert eine Spinnerei“, verkündete Oberbürgermeister Felix Heinrichs den Gästen beim Netzwerkabend der Textilwirtschaft in der Stadt im Ratssaal. Heinrichs hatte die wichtigen Größen der Branche in der Stadt zum Austausch gebeten, und viele kamen – so auch Aunde-Chef Rolf Königs, Fynch-Hatton-Gründer Roger Brandts, Uwe Gansfort, Chef der C&A-Jeansfabrik im Monfortd-Quartier, Marc Lanowy von Alberto und viele mehr.

Maike Rabe, Professorin und Leiterin des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung der Hochschule Niederrhein, diskutierte mit Anke Holkott, stellvertretende Leiterin der Textilakademie, und Wolfgang Postler, Leiter des Maria-Lenssen-Berufskollegs, über die Ausbildung des Nachwuchses für die Branche. „Wir haben inzwischen Auszubildende aus neun Bundesländern in Mönchengladbach“, sagte Hollkott. Der Rheinische und der Nordwestdeutsche Verband der Textilindustrie inklusive Gästehaus haben insgesamt 30 Millionen Euro in die Vorzeige-Berufsschule investiert. Die Verbundenheit mit der benachbarten Hochschule Niederrhein ist groß. „Der Austausch mit den Auszubildenden tut unseren Studierenden sehr gut“, sagte Rabe. Postler sagte, mehr als 50 Prozent der Absolventen seines Berufskollegs würden anschließend an der Hochschule weiter studieren. Hollkott betonte, man müsse aber noch mehr in den Austausch mit den Betrieben gehen. Rabe bestätigte, Unternehmen müssten frühzeitig melden, welchen Fachkräftebedarf es absehbar genau gebe – nicht erst wenige Monate im Voraus. „Wir wollen neue Fächer aufbauen, in denen Studierende sich frühzeitig mit den Bedürfnissen der Unternehmen auseinandersetzen“, sagte Rabe.

„Die Bildung ist das Fundament des wirtschaftlichen Erfolgs“, sagte David Bongartz von der Wirtschaftsförderung WFMG. „Wir erleben wirklich eine Renaissance des Wirtschaftszweiges und sind mit der Textilfabrik 7.0 weiter dran.“ Dabei handelt es sich um ein Projekt, das mustergültig aufzeigen soll, wie textile industrielle Fertigung digital und ökologisch sauber in Mönchengladbach funktionieren kann – und rundherum soll ein Industriepark desselben Musters entstehen. Wolfgang Kleinebrink, Geschäftsführer des Rheinischen Verbands der Textilindustrie, versprach: „Die Unternehmen haben Lust dazu, sich weiter zu entwickeln.“

Ein kleines Vorbild ist da auch die Jeansfabrik von C&A im Monforts-Quartier. „Viele Faktoren haben für Mönchengladbach gesprochen“, sagte Uwe Gansfort. „Hier haben wir sehr viel Unterstützung erfahren von der Hochschule und der Textilakademie.“

(angr)
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