Aktionswoche Frauen diskutieren bei der Awo über Gleichberechtigung

RHEYDT · Womit haben erfolgreiche Frauen im Berufsleben zu kämpfen? Wie steht es um die Rechte der Frau, wenn es um Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht? Über diese und weitere Fragen rund um die Gleichberechtigung der Frau tauschten sich am gestrigen Dienstag Dörte Schall, Sozialdezernentin der Stadt, und Barbara Gersmann, Bezirksvorsteherin Süd, mit Mitarbeiterinnen der Arbeiterwohlfahrt aus.

 In der Awo-Aktionswoche diskutierten Frauen mit Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann und Sozialdezernentin Dörte Schall über Frauenrechte.

In der Awo-Aktionswoche diskutierten Frauen mit Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann und Sozialdezernentin Dörte Schall über Frauenrechte.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Schnell wurde klar, dass Frauen stark sein müssen, um ihre eigenen Stärken zu erkennen und diese selbstbewusst durchzusetzen.

Schall, Mutter zweier Töchter, plädiert dafür, Mädchen beizubringen, dass sie alles werden können, was sie wollen. Nicole Wilms von der Awo führte als Beispiel aus ihrem Arbeitsalltag an, dass sich Frauen oftmals nicht trauen, bei einem Bewerbungsgespräch von ihrer bestehenden Schwangerschaft zu reden – aus Angst, den Job nicht zu bekommen. „Dabei haben wir schon Schwangere eingestellt. Die Fehlzeiten sind doch ein einfaches Rechenexempel, das man einplanen kann“, sagte Wilms.

Auch Stereotypen, oftmals im Elternhaus geprägt, wie Sexismus in der Werbung oder in der Gestaltung des Alltags existieren nach einhelliger Meinung der Frauen noch immer. Gersmann berichtete von einer Werbung für Gardinen, die eine Frau ins Zentrum rückt. „Ich will ja nicht die Frau kaufen“, kritisierte sie. Schall schilderte ihren Alltag in Sitzungen und Ausschüssen, in denen sie oftmals die einzige Frau ist.

Alleinerziehende Mütter, die nicht auf ein privates Netzwerk von Kinderbetreuern zurückgreifen können, stehen vor dem Problem, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden. In solchen Fällen können Frauen von dem Trend hin zu Home Office und digitalen Endgeräten profitieren, wenn dies vom Arbeitgeber unterstützt wird.

In Mönchengladbach stellt die Arbeiterwohlfahrt ihre Aktionswoche 2019 unter die fünf Kernthemen, mit denen sich der Verband seit 100 Jahren beschäftigt: Vielfalt, Frauenrechte, Menschenwürdiges Leben, Gerechtigkeit und Solidarität, Gegen Almosen – für Teilhabe. Am heutigen Mittwoch sind Awo-Mitarbeiter mit einem Informationsstand auf dem Rheydter Wochenmarkt. Dort diskutieren sie mit Marktbesuchern, was menschenwürdiges Leben bedeutet. Eine Ehrenamtskonferenz am morgigen Donnerstag befasst sich mit dem Thema „Gerechtigkeit und Solidarität”. Am Freitag findet zum Abschluss der Aktionswoche ein Seniorenfrühstück in der Begegnungsstätte Neuwerk statt.

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