Digitalisierung an Mönchengladbacher Schulen Lateinübersetzungen mit QR-Code

NEUWERK · An der Hans-Jonas-Gesamtschule wird stark digital gearbeitet: In den vergangenen zwei Jahren sind viele Tablets angeschafft worden.

 Lehrer Waldemar Grünemeyer simuliert mit seinen Schülern  technische Schaltungen im Fach Informationstechnik an der Hans-Jonas-Gesamtschule.

Lehrer Waldemar Grünemeyer simuliert mit seinen Schülern  technische Schaltungen im Fach Informationstechnik an der Hans-Jonas-Gesamtschule.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Es ist die dritte Stunde an der Hans-Jonas-Gesamtschule in Neuwerk. Die Schüler von Lehrer Daniel Erlemeier, einem Kombinationskurs aus Schülern der Qualifikationsphasen Q1 und Q2, der 12.und 13. Klasse, haben Latein. Sie sollen einen Text übersetzen. Doch das bedeutet für Chiara Amberg und Thea Bienefeld nicht endloses Blättern in einem dicken Wörterbuch, sondern Recherche im Internet mit dem Tablet. „Wir haben von Herrn Erlemeier einen QR-Code bekommen und schauen im Langenscheidt-Wörterbuch nach. Das vereinfacht es schon. Es gibt mehrere Bedeutungen, und wir müssen schauen, welche passt“, sagt Chiara Amberg. Aber die Schüler sollen nicht nur den bloßen Text übersetzen, sondern Daniel Erlemeier will seinen Schülern noch mehr vermitteln: „Jede Gruppe nutzt eine unterschiedliche Website. Wir vergleichen zum Beispiel den Google-Übersetzer mit Online-Wörterbüchern. Wir wollen schauen, welche Seite vertrauenswürdige Ergebnisse liefert“, sagt der Lehrer für Latein, Geschichte und Literatur. So lernen die Schüler, sich kritisch mit den Quellen auseinanderzusetzen.

Auch Lehrer Waldemar Grünemeyer setzt die Tablets gerne in seinem Unterricht ein. „Wir simulieren damit technische Schaltungen. Damit lassen sich die verschiedenen Impulse darstellen“, sagt er. Da scheint das Wahlpflichtfach Informationstechnik wie geschaffen für den Einsatz digitaler Anwendungen. „Die Schüler haben jeweils ein halbes Jahr Informatik und ein halbes Jahr Technikunterricht“, erklärt Lehrerin Ioana Cucu. Robin Rutter und Klassenkamerad Luca Rommelrath programmieren gerade ein Spiel. „Das Programm heißt Scratch. Eine Katze soll in dem Spiel Bälle fangen“, erklärt Luca. „Wir können programmieren, in welche Richtung die Katze geht, ob sie was sagt oder welche Geräusche sie macht“, sagt der Schüler.

Diese Einsatzmöglichkeiten von Digitalisierung im Unterricht werden an der Hans-Jonas-Gesamtschule unter den Begriffen Substitution, direkter Ersatz für Arbeitsmittel, Augmentation, Erweiterung mit funktionaler Verbesserung, Modifikation, Neugestaltung von Aufgaben und Redefinition und Erzeugen neuartiger Aufgaben zusammengefasst. Um dies leisten zu können, hat die Schule in den vergangenen zwei Jahren digital aufgestockt. „Wir haben fällige Sanierungsmaßnahmen genutzt, um das WLAN weiter auszubauen. Wir haben weitere Access-Points installiert, um eine bessere Abdeckung zu erreichen.“, sagt der Medienbeauftragte der Schule, Sebastian Keelan. „Bei den Maßnahmen wurden wir vom Programm ,Gute Schule 2020‘ unterstützt. Wir haben jetzt insgesamt 358 Tablets, 32 Laptops und zwei voll ausgestattete Computerräume“, sagt Schulleiterin Ina Klein. Durch den aktuellen Bestand an Tablets erreiche die Schule eine gute Ausstattung von 1:3 (im Schnitt ein Gerät für drei Schüler) so die Schulleiterin der Gesamtschule. Während des Distanzunterrichtes hatten die Schüler die Möglichkeit, die Geräte auch auszuleihen.

Für die Zukunft plant die Schule den weiteren Ausbau des drahtlosen Internetnetzes sowie weitere Anschaffungen wie beispielsweise Beamer, um jeden Klassenraum damit ausstatten zu können.

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