Kommunalwahl 2014 Mönchengladbach: Die OB-Kandidaten im Internet-Check
Norbert Bude (SPD)
Website Die Seite www.norbertbude.de zierte bis vor kurzem als jüngster Eintrag die Botschaft aus 2009, mit der er sich für seine Wiederwahl bedankte. Seitdem hat sich aber einiges getan. In Webbrowsern gibt es jedoch noch Darstellungsprobleme, auf mobilen Geräten funktioniert die Seite deutlich besser. Sie ist professionell gestaltet und enthält alles Notwendige und Wissenswerte. Gelungen: die Bildergalerie.
Facebook Keine eigene Seite – im Gegensatz zu etlichen jüngeren (Felix Heinrichs), aber auch einigen älteren Mönchengladbacher Sozialdemokraten (Hans-Willi Körfges).
Twitter Kein Account, soll aber laut SPD noch eingerichtet werden.
Youtube Bude hat einen eigenen Kanal – der aber spärlich und zuletzt zur Wahl 2009 bestückt worden ist.
Ergebnis Bude ist sichtbar kein Mann der Neuen Medien und fährt die Anstrengungen nur für Wahlen hoch. Das ist jedoch in Ordnung – als stets in der Öffentlichkeit präsenter Amtsinhaber hat er es schlichtweg kaum nötig, zusätzlich auf sich aufmerksam zu machen. 2 von 5 Sternen.
Hans Wilhelm Reiners (CDU)
Website Die Seite www.reiners2014.de ist im typischen CDU-Look gehalten und lässt keine Fragen offen.
Facebook Eigene Seite, auf der er viel Präsenz zeigt – in Form von Privaterlebnissen (wie Läufen mit der App Run- tastic), Fotos und politischen Äußerungen.
Twitter Er ist zwar unter dem Accountnamen @HWR_MG präsent, lässt Follower aber erst mal nicht an seinen Tweets teilhaben – diese sind geschützt und erst zu sehen, wenn Reiners bestätigt, dass ein Nutzer ihm folgen darf. 105 Personen haben trotzdem beschlossen, ihm auf dem Microblog Gehör zu schenken – bisher setzte Reiners 612 Nachrichten ab.
Youtube Kein eigener Kanal. Der der CDU Mönchengladbach ist jedoch gespickt mit Reiners-Videos: von seiner Kandidatenrede bis hin zu Interviews, in denen etwa seine Tochter Inga und Düsseldorfs Beigeordneter Gregor Bonin über den Privatmensch Reiners sprechen.
Ergebnis Reiners hat die Zeichen der Zeit verstanden und setzt nicht nur im Wahlkampf auf die Neuen Medien. Nur bei Twitter kann er noch offener werden. 4 von 5 Sternen.
Nicole Finger (FDP)
Website Keine eigene Seite, es gibt stattdessen eine spezielle Kommunalwahl-Seite der Mönchengladbacher FDP mit dem allerdings etwas sperrigen Link wahl2014.wcsite.liberale.de. Dort gibt es jedoch nur einige wenige Informationen zur Spitzenkandidatin.
Facebook Eigene Seite, die sie jedoch eher privat denn für ihre politische Arbeit nutzt. Immerhin: Urlaubs- und Karnevalsfotos sowie Bilder aus dem Borussia-Park ermöglichen einen ungestellten Blick auf die private Nicole Finger.
Twitter Kein Account.
Youtube Kein Kanal, und auch der Auftritt der Mönchengladbacher FDP ist seit 2009 nicht mehr gepflegt worden. Es gibt dort also zwar einige wenige Nicole-Finger-Videos – sie stimmt darin jedoch auf einen längst vergangenen Wahltermin ein, nämlich die vergangene Kommunalwahl.
Ergebnis Nicole Fingers’ Aktivitäten in den Neuen Medien sind, wenn man ehrlich ist, noch deutlich ausbaufähig. 2 von 5 Sternen.
Karl Sasserath (Grüne)
Website Keine eigene Seite. Sämtliche digitale Kommunikation zu den Wahlen läuft über die übliche Website der Grünen, www.gruene-mg.de, ab. Dort gibt es zum Kandidaten nur einen stichpunktartigen Lebenslauf sowie Sasseraths Bewerbungsrede.
Facebook Eigene Seite, die Sasserath jedoch schon auf den ersten Blick als Facebook-Muffel entlarvt. Kein Profilbild, keine persönlichen Informationen, keine eigenen Einträge – mehr oder minder eine Mogelpackung.
Twitter Kein Account. Die Grünen haben ihren gerade rechtzeitig zur Wahl wieder in Betrieb genommen.
Youtube Kein Kanal.
Ergebnis Würde die Wahl ausschließlich in den Neuen Medien entschieden, hätte Sasserath keine Schnitte. Allerdings ist er unter seinen Stammwählern sowieso bekannt wie ein bunter Hund. Einen zweiten Punkt könnte es höchstens deswegen gnadenhalber geben, weil es bei den Grünen traditionell weniger um Personen und mehr um Inhalte gehen soll. 1 von 5 Sternen.
Torben Schultz (Linke)
Website Umfangreiche persönliche Seite ( www.schultz.eu), die nicht extra zur Wahl geschaffen wurde. Von politischen Einlassungen bis hin zu einer Sprüche-Sammlung reicht das Angebot. Was fehlt, sind Fotos und Biografisches..
Facebook Nutzt er laut eigenen Angaben nicht so gerne wie Twitter, dennoch ist seine eigene Seite pickepackevoll mit aktuellen Einträgen (auch zu Fraktion und Partei). Darin geht es ausschließlich um Politisches.
Twitter Mit rund 28 500 Tweets ist er der ungekrönte Twitter-Gott unter den Gladbacher Kandidaten. Als @torbenschultz hält er seine Follower über seine Sicht auf stadt- und bundes-politische Themen auf dem Laufenden. 579 User folgen dem Gladbacher.
Youtube Kein eigener Kanal. Die Linke hat zwar einen, nutzt ihn aber bisher nicht für die Wahlen.
Ergebnis Der bekennende Handy-Verweigerer nutzt die Neuen Medien wie ein Fisch das Wasser, ohne dabei viel von sich selbst preiszugeben. Als Mensch wird er so nicht greifbar. 4 von 5 Sternen.
Übrige Kandidaten
Zugelassen zur Oberbürgermeister-Wahl am 25. Mai sind ferner die folgenden Bewerber: Daniel Thiel (Zentrumspartei), Reiner Gutowski (Piraten), Viola Walendy (AfD), Udo Walendy (NPD) und Christoph J. Hagmann (Einzelbewerber).
Von ihnen zieht lediglich Letzteres in den Neuen Medien alle Register. Auf seiner Internetseite finden sich Verlinkungen zu seiner Facebook-Seite, ein Youtube-Video sowie zahlreiche Informationen zu seiner Person und seinen Wahlzielen.
Piraten-Kandidat Gutowski hingegen ist – wenig überraschend – ein fleißiger Twitter-Nutzer, geizt aber wiederum, wie bei der Partei üblich, mit persönlichen Informationen.
Die drei verbleibenden Kandidaten für den OB-Posten führen ihren Wahlkampf weitestgehend analog.