Jahresrückblick 2018 Die Menschen des Jahres in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Ob eine Millionen-Spende, der Fund eines römischen Schatzes oder ein Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. 2018 leisteten viele Menschen in Mönchengladbach Großartiges. Wir blicken zurück.

 Luca Pferdmenges jongliert sich ins Guinness-Buch der Rekorde.

Luca Pferdmenges jongliert sich ins Guinness-Buch der Rekorde.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Jongleur im Guinness-Buch der Rekorde

Luca Pferdmenges ist erst 16 Jahre alt und gilt trotzdem schon als einer der besten Jongleure der Welt. Bereits zweimal hat der Gymnasiast ins Guinness-Buch der Rekorde gestanden, im Jahr 2018 schafft er es ein drittes Mal. Eine Minute hat er Zeit, so viele Tricks wie möglich zu machen. Der alte Rekord liegt bei 30. Schon im ersten Versuch glücken ihm 33 Tricks, im zweiten Anlauf steigert er sich gar auf 42 – der nächste Eintrag im Buch der Rekorde ist ihm sicher. Und ein Ziel für 2019 hat Luca Pferdmenges auch schon: die Weltmeisterschaft der Jongleure in Las Vegas.

Patient schenkt Eli eine Million Dollar

Es ist der Stoff für einen Hollywoodfilm. Ein reicher Mann aus dem Ausland ist an Krebs erkrankt und sucht einen Operateur. Er entscheidet sich für Professor Olaf Horstmann und lässt sich in den Städtischen Kliniken in Rheydt, besser bekannt als das „Eli“, operieren. In den folgenden fünf Jahren erleidet der Mann keinen Rückfall und gilt als geheilt. Er ist darüber so froh, dass er dem Krankenhaus eine Million Dollar spendet. So ist es 2018 tatsächlich passiert. Der noble Spender will anonym bleiben, er stellt nur eine Bedingung: Die Klinik soll das Geld für Investitionen nutzen. Die hat auch schnell eine gute Idee – von der Million-Dollar-Spende soll das Darmkrebszentrum des Eli profitieren.

Schatzsucher sorgen für Sensationsfund

 Mathias Budzicki (links) und Marcel Spreyer fanden den römischen Münzschatz.

Mathias Budzicki (links) und Marcel Spreyer fanden den römischen Münzschatz.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Bereits seit Jahren sind Mathias Budzicki (links) und Marcel Spreyer als Schatzsucher mit ihren Metalldetektoren unterwegs. Im Oktober sorgen sie in der Nähe von Rheindahlen für einen archäologischen Sensationsfund. Auf einem Kartoffelacker finden sie 1200 Münzen aus spätantiker Zeit. Dafür werden sie von Ministerin Ina Scharrenbach mit einem Geldpreis belohnt. „Mit ihrem Fund haben Sie neues Wissen über unsere Heimat entdeckt, das jetzt mithilfe des archäologischen Teams des Landschaftsverbandes Rheinland für die Menschen in Nordrhein-Westfalen erschlossen wird“, sagt die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Budzicki und Spreyer sind vom Landschaftsverband „lizenzierte Sondengänger“. Am ersten Tag ihrer Suche in Rheindahlen finden die Hobbyarchäologen zunächst 140 Kupfermünzen mit Abbildungen der römischen Kaiser Arcadius und Honorius. Einen Tag darauf folgt der Münzschatz, der aus der Zeit um 400 nach Christus stammt, eine Statuette des Gottes Merkur und zwei handgefertigte Scherben. Damit ist der Acker bei Rheindahlen erst der dritte Fundplatz im Rheinland, an dem Münzen und Scherben gefunden wurden.

Das „Sommerloch“ von Maren Dörwaldt sorgt für Furore

 Maren Dörwaldt kreierte Deutschlands schönstes Schlagloch.

Maren Dörwaldt kreierte Deutschlands schönstes Schlagloch.

Foto: Theo Titz

Sie schafft das berühmteste Schlagloch Deutschlands und landet damit sogar in der Tagesschau. Maren Dörwaldt sorgt im Sommer dafür, dass Mönchengladbach in den Medien in ganz Deutschland reichlich Aufmerksamkeit erlangt. Ein Schlagloch in einer Parkbucht an der Sittardstraße hat sie in einen niedlichen grünlich-blauen Teich verwandelt – mit allem, was dazu gehört: Goldfisch, Muscheln, Steinen und Pflanzen. Nach und nach füllte sie den Teich mit Epoxidharz auf. Im Internet wird das „Sommerloch“ total geliebt und immer wieder geteilt. Die kulturpolitischen Sprecher Dieter Breymann (CDU), und Ulrich Elsen (SPD) schlagen vor, der Künstlerin als Anerkennung einen Marketing-Preis zu übergeben. Maren Dörwaldt selbst ist total überrascht von der riesigen Resonanz, die ihre Street-Art entfacht. „Damit hätte ich niemals gerechnet.“ Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Journalisten sich um das Schlagloch versammeln und darüber berichten. Und auch die Mönchengladbacher entdecken ihre Freude an dem Kunstwerk. Viele wünschen sich gar, die Künstlerin würde weitere oder sogar alle Schlaglöcher der Stadt – und davon gibt es reichlich viele – auf ihre Art verwandeln. Ob es dazu kommen wird, obwohl die Mags von einer Ausnahme spricht? „Schauen wir mal“, sagt sie in einem Interview. „Ich werde Zeit verstreichen lassen, aber dann kann ich mir durchaus vorstellen, mich noch einmal in ähnlicher Weise zu betätigen.“ Mal sehen, was noch kommt. Die Stadt könnte weitere bunte Schönheiten durchaus vertragen.

Feuerwehr lobt Ersthelfer Phil (10)

 Der zehnjährige Phil Riede leistete Erste Hilfe.

Der zehnjährige Phil Riede leistete Erste Hilfe.

Foto: Riede

Der zehnjährige Phil Riede ist mit seiner Mutter auf dem Weg zum Minto, als direkt vor ihnen eine Frau mit ihrem Roller stürzt. Beide kümmern sich sofort um die Verletzte, und Phil stabilisiert die Rollerfahrerin nicht nur vorbildlich, er führt ihr zur Aufmunterung noch den Zahnseidetanz vor. Die Feuerwehr lobt den jungen Ersthelfer und lädt ihn in die Wache nach Neuwerk ein. Danach steht für Phil fest: Er will Feuerwehrmann werden.

Benediktpreis für Dunja Hayali

 Dunja Hayali wurde mit dem Benediktpreis ausgezeichnet.

Dunja Hayali wurde mit dem Benediktpreis ausgezeichnet.

Foto: Jochen Tack

Sie engagiert sich gegen Rechtsextremismus und wählt den offenen Diskurs im Netz mit Pöblern und Hetzern. Für ihre klare Positionierung gegen Hass und Häme erhält die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali im April 2018 den Benediktpreis verliehen. Sie ist damit die Nachfolgerin von Königin Silvia von Schweden (2016) und Jean-Claude Juncker (2014).

Britta Thie verbindet Museum und Minto

 Britta Thie sorgt im Sommer mit ihrer Ausstellung „Powerbanks“,für Aufsehen.

Britta Thie sorgt im Sommer mit ihrer Ausstellung „Powerbanks“,für Aufsehen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Britta Thie sorgt im Sommer mit ihrer Ausstellung „Powerbanks“, die zeitgleich im Museum Abteiberg und bei Saturn im Minto spielt, für Aufsehen. Mit Jugendlichen, die sich regelmäßig in dem Einkaufszentrum treffen, dreht sie einen Liebesfilm, in dem es um Kommunikation im digitalen Zeitalter, um Selbstdarstellung und Verlust von Identität geht. Sie beharrt darauf, dass junge Menschen freien Eintritt ins Museum haben. Dort können die Besucher auf Bänken, die sich an denen im Minto orientierten, sitzen und den Film anschauen. Britta Thie ist zugleich die 30. Atelierstipendiatin der Stadt.

 Walter Dunkel von der St.-Konrad-Schützenbruderschaft Ohler/Ohlerfeld wird Überraschungs-Bezirkskönig beim Mönchengladbacher Stadtschützenfest.

Walter Dunkel von der St.-Konrad-Schützenbruderschaft Ohler/Ohlerfeld wird Überraschungs-Bezirkskönig beim Mönchengladbacher Stadtschützenfest.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Brauchtum feiert Prinzenpaar und König

 Prinz Guido II. und Prinzessin Niersia Verena mit dem scheidenden MKV-Chef Bernd Gothe (rechts) am Veilchendienstag.

Prinz Guido II. und Prinzessin Niersia Verena mit dem scheidenden MKV-Chef Bernd Gothe (rechts) am Veilchendienstag.

Foto: Ilgner, Detlef (ilg)

Am 13. Februar endet für Prinz Guido II. und Prinzessin Niersia Verena mit dem Veilchendienstagszug eine aufregende Session. Sie sind zugleich Gladbachs letztes Prinzenpaar, das Bernd Gothe (rechts) als MKV-Chef an seiner Seite hatte. Gert Kartheuser übernimmt 2018 das Amt des ersten Karnevalisten der Stadt. Einen Überraschungs-Bezirkskönig gibt es beim Mönchengladbacher Stadtschützenfest: Walter Dunkel von der St.-Konrad-Schützenbruderschaft Ohler/Ohlerfeld wird erst zwei Minuten nach seinem Schuss König. Dann entscheidet sich der Holzvogel plötzlich, doch noch von der Stange zu fallen.

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